Erneuerbare Energien:Schäftlarn segnet Solarpark ab

Erneuerbare Energien: Am Zellerweg nahe der Autobahn soll eine Photovoltaikanlage gebaut werden.

Am Zellerweg nahe der Autobahn soll eine Photovoltaikanlage gebaut werden.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Die Deutsche Energieunion will in Neufahrn eine Photovoltaikanlage errichten, die Strom für mehr als 700 Haushalte liefert. Nun wird dafür ein Bebauungsplan aufgestellt.

Von Veronika Ellecosta, Schäftlarn

Zu Beginn des Jahres wurde im Gemeinderat das Vorhaben der Deutschen Energieunion für Schäftlarn erstmal beiseitegelegt: Das Unternehmen mit Sitz in Neu-Isenburg will eine Freiflächen-Photovoltaikanlage an der Autobahn 95 in Neufahrn errichten. Rund 28 000 Quadratmeter soll der Solarpark groß sein und 712 Haushalte klimaneutral mit durchschnittlich 4000 Kilowattstunden Strom pro Jahr versorgen. Für das Vorhaben hat das Solar-Unternehmen bereits mit fünf privaten Grundstückseigentümern in Neufahrn Nutzungsvereinbarungen getroffen. Nun ist die Gemeinde dran und muss einen Bebauungsplan für den Solarpark aufstellen, sowie einen Umweltbericht in Auftrag geben. In der jüngsten Sitzung wurde das Vorhaben diesmal mit 16 Für- und zwei Gegenstimmen beschlossen. Gemeinderat Matthias Ruhdorfer (CSU) äußerte Bedenken, ob das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt werde. Dominic Stoiber (CSU) forderte, die angrenzenden Kieslagerfläche in den Prüfungsantrag aufzunehmen. Insgesamt ist das Gremium aber überzeugt von dem Projekt.

In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch ging es auch um die Beteiligung von Kommunen oder Bürgerinnen und Bürgern: Seit das Erneuerbare-Energie-Gesetz 2021 novelliert wurde, könnten sich Kommunen an Solarparks beteiligen, erklärte Andreas Porer, Bauamtsleiter der Gemeinde. Bei den neuen Solarparks dürften den Gemeinden insgesamt 0,2 Cent pro Kilowattstunde für die eingespeiste Strommenge angeboten werden. Ein Angebot über die Beteiligung dürfe der Kommune aber erst nach dem Beschluss für einen entsprechenden Bebauungsplan gemacht werden, weshalb aktuell noch keines vorliege. Er unterstütze das Projekt nach wie vor, da es der Energiewende in der Gemeinde diene, sagte Bürgermeister Christian Fürst (CSU). Außerdem sprach er sich dafür aus, dass Schäftlarn versuchen sollte, sich im Kleinen zu beteiligen.

Eine Bürgerbeteiligung wird vom Investor allerdings ausgeschlossen. Das empfand Manuela Beichhold (Unabhängige Wählergruppe Gemeindewohl) als nicht okay. "Die Gemeinde gibt da viel aus der Hand", gab sie z ubedenken, weil es sich bei der Deutschen Energieunion um einen privaten Investor handle. Dieser könne den Solarpark jederzeit auch an andere Betreiber weiterverkaufen. Das sei nicht Thema der Gemeinde, erwiderte Fürst: Da es sich um einen privaten Investor und auch um private Grundstückseigentümer handle, stelle sich der Kommune lediglich die Frage, ob sie eine Investitionsanlage wolle oder nicht. "Ich denke ja." Beichhold und Fürst einigten sich darauf, für künftige Vorhaben im Auge zu behalten, dass eine Bürgerbeteiligung vorgezogen wird.

Schlussendlich wurde im Gemeinderat auch darüber diskutiert, ob die Gemeinde Vorrangflächen für Solarparks ausweiten und ausloten sollte, an welchen Standorten Photovoltaikanlagen auch in Zukunft möglich wären - etwa entlang der S-Bahn und der Bundesstraße. Um die klimapolitischen Vorhaben Schäftlarns abzuwickeln, befinde sich die Gemeinde derzeit auf der Suche nach einem Klimamanager, sagte Fürst. Einige Vorstellungsgespräche dazu habe es bereits gegeben.

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