Es waren vermutlich keine leichten Zeiten für die Mitglieder des Arbeitskreises um das Neuchl-Anwesen: Zuerst war im Winter Gerd Zattler gestorben, Vorstandsvorsitzender des Vereins, wenige Wochen später starb auch Josef Arnold, Leiter und Gründer des Arbeitskreises. Und das, nachdem das Heimatmuseum Hohenschäftlarns zwei Jahre wegen Corona geschlossen hatte. Nun jedoch hat sich der Verein neu aufgestellt und wird seine Türen nach langer Pause wieder öffnen.
Siegfried Schrall wird der neue erste Vorsitzende des Vereins und Leiter des Arbeitskreises. Der 70-Jährige ist schon seit sechs Jahren im Arbeitskreis aktiv, kümmert sich dort gemeinsam mit den anderen Mitgliedern um Renovierungsarbeiten und die Vorbereitungen der Feste. Wie er zum Verein kam? "Ach, das ist eigentlich über Herrn Arnold zustande gekommen", sagt Schrall, der früher als Kabelnetzmeister bei den Münchner Stadtwerken gearbeitet hat. "Irgendwann habe ich mal zu ihm gesagt: 'Du, wenn du jemanden brauchst, dann rührst du dich!'." Als ein anderes Mitglied starb, sprang Schrall ein. So wie auch jetzt, nach Zattlers Tod.
Für den Rentner gibt es nun viel zu tun: Am 7. Mai öffnet der Verein die Türen des Heimatmuseums zum ersten Mal nach zwei Jahren Corona-Pause. Unterstützt wird Schrall vom ebenfalls neuen zweiten Vorsitzenden Hans Häusler. Die beiden wurden bei einer schriftlichen Wahl von den 100 Vereinsmitgliedern gewählt.
Von Mai an soll das Neuchl-Anwesen jeden Samstag ab 14 Uhr für zwei Stunden Besuchern offen stehen. Der Verein bietet Führungen an, die unter der neuen E-Mail-Adresse neuchl-anwesen@t-online.de gebucht werden können. Das Heimatmuseum lädt Schulklassen herzlich zu einem Besuch ein.
Große Neuerungen haben sich in den vergangenen Monaten hinter den verschlossenen Türen des alten Bauernhäuschens nicht ergeben. Doch vieles wurde instand gehalten, renoviert und gepflegt. So wurde etwa das Zimmer im ersten Stock neu gestrichen und ein neuer Gartenzaun angelegt.
Das Neuchl-Anwesen ist ein ehemaliges Bauernhaus aus dem Jahr 1492, in dem Maschinen, Geräte, Kleidungs-, Einrichtungs- und Möbelstücke aus früheren Zeiten gesammelt werden. Seit 1993 kümmert sich der Verein um das Museum. Der kürzlich verstorbene Josef Arnold hatte zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Erich Rühmer die Initiative dazu ergriffen. Rühmer engagiert sich noch heute zusammen mit seiner Frau im Arbeitskreis.