Süddeutsche Zeitung

Schäftlarn:Land unter auf der B 11

In Schäftlarn steht die Straße regelmäßig unter Wasser - und das, obwohl die Fahrbahn erst kürzlich saniert wurde.

Von Nora Schumann, Schäftlarn

Lärm, dreckige Luft und auch immer mal wieder ein nerviger Raser: Die direkten Anwohner einer Bundesstraße sind Leid gewohnt. An der B 11 in Schäftlarn kommt allerdings noch ein Punkt dazu. Seit der Sanierung der Straße vor drei Jahren wird die Fahrbahn nämlich regelmäßig überflutetet. Zwischen der Kreuzung mit der Forststraße und dem nördlichen Ortsausgang steht dann das Wasser. Warnschilder am Ortseingang halten Autofahrer deshalb an, den Fuß vom Gas zu nehmen.

Auch Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) findet die Situation "äußerst ärgerlich". Riesige Pfützen, aus denen das Wasser beim Hindurchfahren bis an die Hauswände klatscht - das sei nicht hinnehmbar, sagt er. Und auch die Fußgänger auf den anliegenden Gehsteige werden immer wieder unfreiwillig geduscht. "Richtig ekelhaft" sei das, sagt Ruhdorfer. Zuständig für die Straße sei aber nicht die Gemeinde, sondern das staatliche Bauamt in Freising, erklärt er.

Die Gemeinde habe schon mehrfach beim Straßenbauamt interveniert, sagt der Bürgermeister - bislang jedoch erfolglos. Als einzig sichtbare Reaktion seien die Warnschilder aufgestellt worden, die bei schönem Wetter merkwürdig deplatziert wirken würden. Bei starkem Regen könne es aber sehr plötzlich zu Überschwemmungen kommen, sagt der Bürgermeister. Deshalb seien die dauerhaft aufgestellten Schilder auch sinnvoll.

Dass die Bundesstraße bei Starkregen an zwei Stellen sofort überflutet wird, liegt wohl an der Entwässerungsanlage und der Beschaffenheit des Bodens. So erklärt es zumindest Hans Jörg Oelschlegel, Fachbereichsleiter Straßenbau beim Bauamt in Freising. Bei der Sanierung einer Straße würde für das Entwässerungskonzept zunächst der Boden untersucht, sagt Oelschlegel. So sei es auch in Schäftlarn passiert. Außerdem würde man die örtlich zu erwartenden Niederschlagsmengen berücksichtigen. Der Boden werde dann hinsichtlich seiner "Versickerungsrate" geprüft, erläutert Oelschlegel. Im Fall des Abschnitts der B 11 in Schäftlarn gehen die Behörden nun davon aus, dass die "zugrunde gelegten Bodenverhältnisse nicht in allen Bereichen der Ortsdurchfahrt vorliegen" - sprich: der Boden nimmt an einigen Stellen weniger Wasser auf als gedacht.

Das Straßenbauamt in Freising will deshalb die tiefer liegenden Bodenschichten unterhalb der vorhandenen Versickerungsschächte nun noch einmal untersuchen. Dann wolle man sich an eine effektive Lösung des Problems machen, sagt Oelschlegel. Die Untersuchungen dafür sollen "zeitnah" durchgeführt werden, heißt es. Das weitere Vorgehen hängt von den Ergebnissen ab, teilt die Behörde mit. Bis dahin spritzt in Schäftlarn das Wasser von der B 11 weiter munter Passanten und Hauswände nass.

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Quelle:
SZ vom 09.09.2019
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