Sebastian Berger verlässt den Schäftlarner Gemeinderat. In der jüngsten Sitzung hat das Grünen-Mitglied sein Amt niedergelegt. "Es ist relativ banal und relativ erfreulich", sagte der 39-Jährige. "Ich werde im Oktober Vater und ziehe in dem Zusammenhang mit meiner Freundin zusammen nach München." Seine Freundin habe bereits einen Sohn, der in diesem Jahr eingeschult werde, und eine Wohnung, die groß genug für die nun wachsende Familie sei. Aus diesem Grund habe er beschlossen, zu ihr zu ziehen.
Berger ist in Schäftlarn aufgewachsen und arbeitet als Kunstschmied in Hohenschäftlarn. Im Sportverein TSV Schäftlarn war Berger zweiter Abteilungsleiter, auch dieses Ehrenamt wird er bei der nächsten Wahl abgeben. Es sei für ihn schlicht nicht absehbar, wie sehr ihn seine neue Rolle als Vater beanspruchen werde, sagte er der SZ.
Berger war nun für mehr als drei Jahre im Schäftlarner Gemeinderat - er war 2019 auf Ulrich Stuke gefolgt. Jetzt zu gehen, sei ihm nicht leicht gefallen. "Jetzt hat es gerade angefangen, Klick zu machen", gerade in jüngster Zeit seien viele Ideen entstanden, bezüglich der Umgehungsstraße etwa, oder der Energiewende. Doch seine Gedanken, sagt Berger, werde er auch künftig mit den Schäftlarner Grünen teilen. "Ich bin täglich hier vor Ort, und bin der Gemeinde sehr verbunden." Außerdem könne er sich vorstellen, irgendwann wieder zurück in die Gemeinde zu ziehen.
Berger ist bereits das dritte Grünen-Mitglied, das die Fraktion in dieser Wahlperiode verlässt - auch Mimi Fröhlich war weggezogen, Gerd Zattler hingegen ist gestorben. Auf Berger folgt nun Eva Klor. Die 51-Jährige ist in Schäftlarn geboren und aufgewachsen, sie arbeitet bei TÜV Süd im Vertriebsinnendienst und ist parteifrei. Seit 2019 engagiert sie sich im Ortsverein der Schäftlarner Grünen.
Eva Klor folgt auf Sebastian Berger in der Grünenfraktion im Schäftlarner Gemeinderat.
(Foto: Hartmut Pöstges)Als neue Gemeinderätin wolle sie sich vor allem dahingehend einsetzen, die Pariser Klimaziele auf lokaler Ebene umzusetzen. "Ich freue mich total darauf", sagt sie. Sie habe Lust, in neue Richtungen zu denken und "möglichst viele Leute ins Boot" zu holen. Klor wird nach der Sommerpause im September vereidigt.