Sanierung:Alles soll moderner werden

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Das Ambacher Badegelände zählt zu den beliebtesten Naherholungsgebieten am Starnberger See. Der Campingplatz Hirth (Bildmitte) begrenzt die 37 Hektar großen Flächen im Norden. Südlich daran anschließend ist ein Teil der insgesamt 14,1 Hektar großen Liegewiesen in Ufernähe zu sehen.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Das Ambacher Erholungsgebiet wird gründlich saniert. Vom Kassenhäuschen und Sanitäranlagen bis hin zur Bepflanzung des Geländes - das gesamten Areal wird geprüft

Von Benjamin Engel, Münsing

Das Kassenhäuschen an der Einfahrt zum Ambacher Erholungsgelände hat ausgedient. Künftig müssen die Besucher zum Parken auf den Stellplätzen am Automaten ihre Tickets lösen. 14 davon hat der Landkreis inzwischen aufgestellt. Noch etwa zwei Wochen läuft der Probebetrieb. Pünktlich zum Beginn der bayerischen Sommerferien wird die kommunale Verkehrsüberwachung dann dauerhaft Verstöße ahnden. Kostenpflichtig sind die solarbetriebenen Automaten allerdings nur zur Hauptsaison von März bis Oktober. Im Winter werden sie eingemottet.

Schon seit Jahren wird über die Sanierung des 1973 eröffneten Erholungsgeländes debattiert. Nun soll sie nach dieser Saison anlaufen. Darüber sprachen die Teilnehmer beim jährlichen Betreuungsgespräch im Münsinger Rathaus.

Bei den Parktarifen müssen sich die Autofahrer am Erholungsgelände künftig umgewöhnen. Ein Ticket bis zu zwei Stunden kostet zwei Euro. Bis zu sechs Stunden sind drei Euro zu zahlen. Für das Tagesticket von 6 Uhr morgens bis Mitternacht sind vier Euro fällig. Wie Markus Henning vom Maschinenring - er und seine Mitarbeiter werden die Automaten betreuen - versichert, gebe es trotz der geänderten Tarifstruktur keine Preissteigerungen. In bar kann man nicht mit Scheinen, sondern nur mit Münzen bezahlen - aber auch per Karte.

Schon in diesem Jahr will der Erholungsflächenverein den Bootsparkplatz erneuern. Kontinuierliche Modernisierungsmaßnahmen sollen von folgendem Jahr an beginnen, wie dessen Geschäftsführer, Jens Besenthal berichtete. Seit der Inbetriebnahme vor 45 Jahren ist manches veraltet. Das ist etwa bei den Toilettenanlagen am auffälligsten. Laut Besenthal sind die sieben Gebäude dunkel, eng und von der Farbgebung nicht mehr zeitgemäß. Um die Sanitäranlagen heller und freundlicher zu machen, würden neue Dachflächenfenster eingebaut und Zwischenwände entfernt. Im Inneren würden die Häuschen entkernt. Nach Möglichkeit wolle der Erholungsflächenverein die Sanitäranlagen sanieren. Denn ein Neubau einer einzigen käme mit Kosten von etwa 110 000 Euro etwa dreimal so teuer wie eine Sanierung. Die Anregung von Markus Henning (Maschinenring) doch auf ein bis zwei wenig frequentierte Toilettenanlagen zu verzichten, versprach Besenthal zu prüfen.

Darüber hinaus brauchen die Zu- und Abfahrten eine neue Asphaltschicht. Die Drainageleitungen unter den Liegewiesen müssen erneuert und die zwei Stege - am Buchscharner Seewirt und bei der Wasserwachtstation - ersetzt werden. Außerdem sollte damit begonnen werden, Gehölzer und Büsche rechtzeitig nachzupflanzen, da der Altbestand in die Jahre komme. Trotz der zahlreichen Neuerungen fand Besenthal den Begriff einer Generalsanierung allerdings übertrieben. "Das Gelände ist in einem hervorragenden Zustand und gut gepflegt", schilderte er.

Was die Ehrenamtlichen der Wolfratshauser Wasserwacht - sie sind auf dem Gelände aktiv - besonders stört, sind allerdings die Scherben von zerschlagenen Glasflaschen. Viele Gruppen ließen ihren Müll einfach liegen, berichtete deren stellvertretender Vorsitzender Christian Ikker "An den Feuerstellen ist es am schlimmsten. "

Unverändert sind die Probleme mit den Hinterlassenschaften der Grau- und Kanadagänse am Gelände geblieben. Wie Lorenz Meier vom Tölzer Landratsamt berichtete, hielten sich im Vorjahr wie auch heuer 60 bis 80 Exemplare am Gelände auf. Im Bereich der Wasserwacht und rund um den Buchscharner Seewirt seien die Wiesen vom Kot stark verschmutzt. "Die Zustände sind fast schon grenzwertig", sagte Meier. Nach einer Seejagd Mitte Juli 2017 seien kurzzeitig nur noch 20 Gänse auf dem Gelände verblieben. Zur neuen Saison seien aber genauso viele Tiere aufgetaucht wie im Vorjahr.

Im schlechten Zustand sind die Eschen am Erholungsgelände. Es sei davon auszugehen, dass nahezu alle Exemplare vom namentlichen Triebsterben betroffen seien, schilderte Hubert Krebs, stellvertretender Leiter vom Forstbetrieb Bad Tölz. Wegen der Erkrankung müssten viele gefällt werden. "Da wird nächsten Winter einiges auf uns zukommen", sagte er.

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