Sänger gesucht:Stimmliche Wiederbelebung

Johannes Buxbaum wirbt für Philharmonischen Chor

Von Felicitas Amler, Wolfratshausen

Man muss schon ein paar Jahre im Archiv zurückblättern, um letzte deutliche Lebenszeichen des Philharmonischen Chors Isartal zu entdecken. Das Ensemble, das beim Konzertverein Isartal angesiedelt war, brachte im Jahr 2003 sieben Chöre zu Orffs "Carmina Burana" zusammen, die bei der 1000-Jahr-Feier der Stadt Wolfratshausen dargeboten wurden. Johannes Buxbaum will den Philharmonischen Chor Isartal nun zu neuem Leben erwecken. Der studierte Kirchenmusiker und Chordirigent, bekannt als Leiter des Isura-Madrigal-Chors in Geretsried, trommelt Sängerinnen und - erfahrungsgemäß immer schwerer zu finden - Sänger zusammen. An die zehn hätten sich bisher gemeldet, sagt er, mindestens fünfzig bis sechzig sollen es am Ende sein. Ein großer Chor, mit dem Buxbaum und Christoph Adt, der künstlerische Leiter des Konzertvereins Isartal, mittelfristig Großes vorhaben.

Der neu formierte Philharmonische Chor Isartal soll rein projektbezogen arbeiten. Also: keine wöchentlichen Proben, sondern konzentrierte, intensive Konzertvorbereitung an zwei bis drei Wochenenden. So sieht es der erste Plan vor. Buxbaum beginnt nicht gleich mit den ganz großen Herausforderungen, sondern mit A-capella-Werken. Anton Bruckner ("Locus iste"), Giuseppe Verdi ("Pater noster"), Felix Mendelssohn-Bartholdy ("Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir") und Josef Gabriel Rheinberger (Abendlied) sollen beim Konzert am Samstag, 9. Dezember, in der Loisachhalle auf dem Programm stehen. Notenausgabe und erste Leseprobe sind für 10. November angesetzt.

"Wir fangen bei Null an", sagt der Dirigent und meint damit lediglich den Aufbau des Chors. Viele Sängerinnen und Sänger hingegen werden wohl schon reichlich Erfahrung mitbringen - Buxbaum wirbt um sie nicht nur per öffentlichem Aufruf, sondern er hat auch die Leiter der umliegenden Chöre angeschrieben, zu denen sich das neue Ensemble nicht in Konkurrenz sehe. Der Reiz für jemanden, der schon in einem Chor mit regelmäßigen Proben singt, könne gerade das projektbezogene Arbeiten sein, sagt er. "Und später die großen Werke, die man sehr selten singt."

Ein großer philharmonischer Chor, der große Oratorien aufführt - genau das fehle hier. Und im Hinterkopf hat Buxbaum auch schon eine Idee, so etwa für das Frühjahr 2019: den "Messias" von Georg Friedrich Händel. Dazu müssen sich aber erst einmal noch ein paar Dutzend Choristen melden.

Kontakt: Johannes Buxbaum, Telefon 0179/483 75 97, Mail: johannes.buxbaum@gmx.de

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: