100 AusstellerFest für den Forst

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Werbung für den Wald: Andrea Hennrich und Korbinian Wolf vom AELF Holzkirchen zeigen Plakate für den oberbayerischen Waldtag.
Werbung für den Wald: Andrea Hennrich und Korbinian Wolf vom AELF Holzkirchen zeigen Plakate für den oberbayerischen Waldtag. (Foto: Manfred Neubauer)

Beim oberbayerischen Waldtag, der am 15. September rund um das Kloster Reutberg stattfindet, dreht sich alles ums Holz. Das bunte Programm soll Familien und Waldbesitzer ansprechen.

Von Arnold Zimprich, Sachsenkam

Beim Oberbayerischen Waldtag, den das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) gemeinsam mit rund 90 Ausstellern am 15. September in und um das Kloster Reutberg begeht, dreht sich alles ums Holz. Forstdirektor Korbinian Wolf führt bei der Vorstellung daher dorthin, wo es herkommt: In einem Waldstück östlich des Kirchseebachs, bereits auf Miesbacher Flur, wird ein Waldparcours gebaut. „Der ist nicht nur für Kinder“, betont Wolf, und läuft weiter in den Wald hinein. „Hier demonstrieren wir die maschinelle Holzernte mit einem Harvester.“ Gegen das schwere Holzerntegerät, das Bäume in Sekundenschnelle absägen und entasten kann, hegen viele Menschen Vorbehalte. Doch dessen Einsatz könne auch Vorteile bringen und sei nicht mit Kahlschlag gleichzusetzen, sagt Wolf.„Wir wollen zeigen, dass es nichts Schlechtes ist, wenn ein Harvester im Wald unterwegs ist.“

„Zum oberbayerischen Waldtag erwarten wir 5000 bis 8000 Besucher“, sagt der 41 -Jährige. Bei freiem Eintritt können sie sich dann an den Ständen der circa 100 Aussteller informieren, die am Kloster Reutberg, im Waldparcours und am Sägewerk bei Babenberg sowie in einem modernen Zimmereibetrieb in Sachsenkam den vielfältigen Themenbereich „Wald – Forst – Holz“ darstellen. Dazu gibt es praktische Vorführungen zur Waldbewirtschaftung und Waldpflege, ein Familienprogramm und ein Festzelt mit Musik und Essen am Reutberg. Die Organisation stemme sein Team vom AELF Holzkirchen während des laufenden Betriebs, betont Wolf.

Eine sogenannte Rückeraupe, mit der die vom Harvester vorbereiteten Stämme aus dem Wald gezogen werden, werde ebenfalls ausgestellt, Fragen rund um den Wald beantworten mehrere Förster und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Naturnaher Waldwirtschaft (ANW), die sich seit 1950 für die Erhaltung des Mischwaldes einsetzt.

Das Kloster Reutberg in Sachsenkam steht seit Herbst 2023 als Veranstaltungsort fest.
Das Kloster Reutberg in Sachsenkam steht seit Herbst 2023 als Veranstaltungsort fest. (Foto: Manfred Neubauer)

Wolf und sein Team wollen mit dem Waldtag aber auch speziell Waldbesitzer ansprechen. Etwa 9000 habe das AELF Holzkirchen angeschrieben, berichtet er. Sie spielten eine Schlüsselrolle, wenn es darum gehe, den Wald auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. „Wir wollen neue Erkenntnisse beim Waldumbau vermitteln und die Leute informieren, wo sie sich Hilfe holen können.“

Der Waldtag ist aber auch für Familien gedacht, für die es ein umfangreiches Programm gibt: Kinderbetreuung, Streichelzoo, Waldquiz, Schleichpfad; mit einem Holzbildhauer können die kleinen Besucher Skulpturen aus Altholzresten anfertigen. Greifvogelvorführung von Falknern und ein Waldkarussell für Kinder wird aufgebaut. Finanziert werde das alles vom Freistaat „im Rahmen des Bildungsauftrags“, erklärt der Forstdirektor.

Auch um die Bedeutung von Bäumen für den Klimaschutz und den Umbau zu resilienteren Mischwäldern soll es beim Waldtag gehen.
Auch um die Bedeutung von Bäumen für den Klimaschutz und den Umbau zu resilienteren Mischwäldern soll es beim Waldtag gehen. (Foto: Manfred Neubauer)

Der logistische Aufwand für das Fest ist groß. Die Gäste werden mit kostenlosen Shuttlebussen von den Besucherparkplätzen an der B2 zu den drei Veranstaltungsplätzen gebracht. Einer davon ist das mit Wasserkraft betriebene Sägewerk Hahn in Babenberg, das die Holzverarbeitung Schritt für Schritt demonstriert. Bei einer Zimmerei im Sachsenkamer Gewerbegebiet präsentiert sich die Zimmerer- und Schreiner-Innung, außerdem wird eine Abbund-Anlage mit computergesteuerten Maschinen zum Holzzuschnitt vorgeführt.

Auf dem Festplatz östlich des Klosters Reutberg präsentieren sich die Aussteller: Behörden, Waldnaturschutz, das Wasserwirtschaftsamt und regionale Versorger; die Berufsgemeinschaft werde Informationen zum Arbeitsschutz erteilen, sagt Wolf, Hersteller zeigten neue technische Entwicklungen wie elektrische Fällkeile und moderne Motorsägen. Kunsthandwerker und Schnitzer zeigen, was man mit Holz sonst noch alles machen kann. Im Festzelt gibt es Reutberger Klosterbier, Ochsenfleisch, Burger und andere lokale Köstlichkeiten. Bei den knapp 100 Ausstellern die erwartet werden, stünden nicht nur wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund, betont Wolf. Die Kreisgruppen des Landesbundes für Vogelschutz und Bund Naturschutz seien ebenso vertreten wie das Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung und die Gebietsbetreuung Natura 2000 – schließlich liegt das Areal teilweise auf der Tölzer Moorachse. Die Gemeinde Sachsenkam und der Holzkirchner Ortsteil Großhartpenning sind seit vergangenem Herbst in die Vorbereitungen eingebunden. „Die Unterstützung der Gemeinden funktioniert hervorragend“, sagt Wolf. Den Kuchenverkauf übernähmen etwa die Freiwilligen Feuerwehren der beiden Orte.

 

 

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