Schmuckbild:Hier regiert der Mittelfinger

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(Foto: Manfred Neubauer)

Ordentlich Zug herrschte am Sonntag im Festzelt am Fuße des Reutbergs: Im Rahmen des 33. Josefifests hat der Isargau dort seine Meisterschaft im Fingerhakeln ausgetragen. Nicht nur Erwachsene, auch die Nachwuchshakler im Alter von sechs bis 15 Jahren bewiesen sich da als zähe Burschen mit ordentlich Irxnschmalz. Doch robuste Mittelfinger und Anfeuerungsjubel aus dem vollen Festzelt allein reichen in dieser urbayerischen Kraftsportart längst nicht zum Sieg. Kenner sprechen von drei Kern-Tugenden: körperliche Kraft, Überwindung des Schmerzes und eine gute Technik braucht es für den Sieg. Und natürlich Tischmanieren der anderen Art, um den Kontrahenten sprichwörtlich über den Tisch zu ziehen. Erst wird der Finger mit Magnesium wettkampftauglich präpariert, dann kommen die Träger der Lederhosen runter, schließlich wird sich mit Händen und Füßen gegen die Tischkante eingespreizt. Alle Kraft wird daraufhin im Mittelfinger gebündelt, um den Gegner an einem genormten Lederring über den Tisch zu ziehen. Der jeweilige Gewinner der Paarung fällt übrigens weich: Hinter jedem Teilnehmer wartet ein Helfer, in dessen Arme der bessere Fingerhakler fällt.

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