Sachsenkam:Da braut sich was zusammen

Prost auf die Zusammenarbeit: Josef Bachhuber von der Brauerei Aldersbach mit Michael Pichler, August März und Florian Auracher aus Reutberg (v. li.). (Foto: oh)

Zwölf Klosterbrauereien, darunter Reutberg, kreieren gemeinsam zwei historische Biere

500 Jahre Reinheitsgebot feiert der Freistaat heuer - und die Klosterbrauerei Reutberg ist dabei: Für die im April beginnende Bayerische Landesausstellung "Bier in Bayern" im niederbayerischen Kloster Aldersbach haben sich zwölf Klosterbrauereien aus allen Teilen des Landes zusammengeschlossen. Sie werden dort zwei eigens gebraute Biere präsentieren, wie sie auch vor 500 Jahren in den Klöstern gebraut worden sein könnten. Jede Brauerei liefert dafür jeweils 50 Hektoliter des von ihr verwendeten Wassers nach Aldersbach - darunter die Betriebe in Ettal, Scheyern und Weihenstephan. Jetzt hat ein Tankwagen das Reutberger Wasser abgeholt.

"Das werden zwei ganz außergewöhnliche Biere", ist der Reutberger Braumeister Michael Pichler überzeugt. Von 3. Februar an sollen zwei Biertypen eingemaischt werden, wie sie in mittelalterlichen Klöstern üblich waren. Zum einen das Konventbier, das aus der Vorderwürze, dem ersten Ablauf nach dem Maischen, gebraut wurde und dem Abt, seinen Mitbrüdern und besonderen Besuchern vorbehalten war. Zum anderen das Pfortenbier, welches aus einem Nachguss gebraut und von den Bediensteten sowie Besuchern an der Pforte getrunken wurde. Das gehaltvolle, rötliche Konventbier soll eine Stammwürze von 13,5 Prozent und einen Alkoholgehalt von bis zu 6,5 Prozent erreichen, das bräunliche Pfortenbier soll über eine Stammwürze von neun Prozent und einen Alkoholgehalt von bis zu 3,9 Prozent verfügen.

Als "reinen Glücksfall" bezeichnet Freiherr Ferdinand von Aretin, der Geschäftsführer der Brauerei Aldersbach, das Gemeinschaftsprojekt. Noch nie zuvor habe es so etwas gegeben. Angezapft werden die ersten Fässer der beiden Biere zur Eröffnung der Landesausstellung im Kloster Aldersbach am 29. April.

© SZ vom 29.01.2016 / jven - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: