Regionalplan:Starker Kreis, schwacher Kreis

Sonderzuweisung RegionalplanLandesentwicklungsprogramm

Heimatminister Markus Söder (CSU) hat Nachrichten, die Landrat Josef Niedermaier (FW) freuen.

(Foto: Manfred Neubauer)

Heimatminister Markus Söder gibt einen Zuschuss für ein Zukunftsgutachten

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Welche zusätzlichen Straßenverbindungen oder andere Infrastruktur braucht es im Oberland? Wie sieht es mit der demografischen Entwicklung aus? Nur zwei Fragen, mit denen sich das Landesentwicklungsprogramm auseinandersetzt. Konkret umgesetzt werden dessen landesweit geltenden Vorgaben in den Regionalplänen. Der Planungsverband Region Oberland, zu dem die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen und Miesbach gehören, will seinen Regionalplan fortschreiben. Aber nicht ins Blaue hinein: Ein sogenanntes Strukturgutachten soll vor der Fortschreibung aufzeigen, was es in der Region Oberland gibt, welche Gebiete Defizite aufweisen und was dagegen unternommen werden kann. Weil so ein Gutachten Geld kostet, etwa 209 000 Euro, ist ein Zuschuss willkommen: Den überreichte Heimatminister Markus Söder (CSU) am Dienstag an den Planungsverbandsvorsitzenden, Landrat Josef Niedermaier (FW). Die Förderung beträgt 156 780 Euro.

Das Oberland sei das kulturelle Herzstück Bayerns, sagte Minister Söder. Auch wenn es reich an schöner Natur und auch finanziell gut ausstaffiert sei, gebe es dennoch Handlungsbedarf. Etwa durch die Tatsache, dass einerseits Pendler, die in München arbeiteten, in die Region zögen, andererseits Menschen hier ihren Lebensabend verbringen möchten. "Und eine ganz genaue Vorstellung haben, wie ihr Altersruhesitz auszusehen hat", so Söder. Der Heimatbegriff ändere sich und damit einhergehend die strukturellen Herausforderungen. Er plädiere dafür, das Landesentwicklungsprogramm flexibler auszurichten. Es könne nicht sein, dass Spitzenbeamte in München vorschrieben, was in den Regionen zu passieren habe. Vorschriften müssten lockerer gehandhabt werden. Von dem Gutachten erwartet er Impulse. Der objektive Blick von außen könne Stärken und Schwächen aufzeigen; und Lösungen, wie die Akzeptanz der Bürger für Projekte erreicht werde. "Das Ganze hat auch einen therapeutischen Prozess, weil alle zum Mitmachen aufgerufen sind."

In drei bis vier Monaten soll die Vergabe für das Gutachten auf den Weg gebracht werden, in eineinhalb Jahren soll das Ergebnis vorliegen. Dem Gutachter würden Fragestellungen mit auf den Weg gegeben, sagte Landrat Niedermaier. Denn es gelte künftig, den Spagat zwischen Zuzug, Naturschutz und touristischer Nutzung zu meistern.

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