Regional einkaufen:Gutes aus der Nähe

Regional einkaufen: Regionale Erzeuger wie hier im Beispielbild wollen bei einem gemeinsamen Markt mit Geretsrieder Einzelhändlern ausführlich über ihre Produkte informieren und so für lokale Wirtschaftskreisläufe plädieren.

Regionale Erzeuger wie hier im Beispielbild wollen bei einem gemeinsamen Markt mit Geretsrieder Einzelhändlern ausführlich über ihre Produkte informieren und so für lokale Wirtschaftskreisläufe plädieren.

(Foto: WOR)

In Geretsried präsentieren sich Direktvermarkter und Einzelhändler aus der Region erstmals auf einem eigenen Markt - mit Produkten, die durch kurze Wege zum Klimaschutz beitragen.

Von Claudia Koestler

Der Blick in die Nachrichten lässt keinen Zweifel mehr, Klimaschutz ist das Thema der Stunde. Und eng verknüpft damit ist meist auch die Frage der Regionalität. Denn kurze Wege gehen in vielen Fällen einher mit weniger Kohlendioxid-Ausstoß. Eine Erkenntnis, die auch die Werbeindustrie längst erkannt hat, die derzeit flächendeckend mit dem Schlagwort "Regionalität" wirbt, vom Supermarkt angefangen bis hin zu Textilern. Doch die Idee, verstärkt auf den Handel mit lokalen Produkten zu setzen, also Handgemachtes aus der Region für die Region, ist keine neue Erfindung. Die Rückbesinnung auf engere Wirtschaftskreisläufe und die damit einhergehende vermehrte Wertschätzung dessen, was wohnortnah produziert wird, ist beispielsweise auch die Grundidee der Solidargemeinschaft Oberland mit den "Unser Land"-Produkten. Und das schon seit der Jahrtausendwende. Ihre Produktpalette und ihre nachhaltige Grundidee will die Solidargemeinschaft nun zusammen mit dem Einzelhandelsverband "ProCit" wieder stärker ins Bewusstsein der Verbraucher rücken: Am Sonntag, 29. September, veranstalten sie deshalb gemeinsam einen "Direktvermarkter-Markt" an der Geretsrieder Egerlandstraße - den ersten seiner Art in der Stadt. "Etwas Vergleichbares gab es bislang nicht", freut sich "ProCit"-Sprecher und Bäcker Ludwig Schmid, der ebenfalls mit seinen Produkten teilnehmen wird.

"Klimaschutz dank kurzer Wege - dieses Ziel verankerte die Solidargemeinschaft Oberland von Beginn an in ihren Zielen", erklärt die Vorsitzende Adriane Schua. Geschlossene regionale Kreisläufe sicherten diesen Anspruch. Die Basis dazu sei ein regionaler Wirtschaftskreislauf, "der nur in einer aktiven Gesellschaft funktioniert", sagt Schua. Motor dieses Kreislaufs seien dezentrale Strukturen, die nicht nur weniger Verkehr verursachten, sondern auch die biologische Artenvielfalt förderten und dadurch aktiv zum Klimaschutz beitragen.

Damit sich aber Verbraucher ein Bild davon machen können, welche Lebensmittel wohnortnah produziert werden und unter welchen Bedingungen sie entstehen, braucht es einen Überblick. Und den will der erste "Direktvermarkter-Markt" in Geretsried bieten. Neben zahlreichen Geschäften, die an diesem Marktsonntag auch ihre Türen öffnen, haben bislang 18 Erzeuger zugesagt, ihre Produkte vorzustellen. Besucher können nicht nur probieren und genießen, sondern eben auch Fragen stellen. Zum Beispiel über Frischkäsehäppchen und Ziegenquark vom "Goaßbauer" in Eurasburg, einem der 18 Direktvermarkter, die sich an der Egerlandstraße präsentieren werden. Oder aber über die Seifen und Kräuter der Manufaktur Dana Weidner, die in Geretsried seit elf Jahren Naturkosmetik und heimische Wildkräuterspezialitäten in kleinen Stückzahlen von Hand fertigt. Sie lädt Interessierte ein in ihre "Mitmach-Kräuter-Werkstatt". Ebenfalls vertreten sein werden Imker, die neben ihren Honigsorten auch das flugtechnische Können der Bienen präsentieren werden: Sie veranstalten ein Wettfliegen mit den Tieren. Die Manufaktur "Bavaria Selection" stellt ihre Gewürzmischungen und Naturkosmetika vor, das Dietramszeller "Lausbua Eis" lässt seine Kreationen auf der Zunge zergehen. Auf einen Koffeinkick muss kein Besucher verzichten, auch wenn Kaffee nach wie vor Importware ist, wie Schmid zugibt. "Aber die Kaffeerösterei Friedl achtet streng auf Fairtrade-Prinzipien und bezieht ihre Ware selbst von kleinen Kaffee-Plantagen", weiß er. "Wenn Kaffee, dann so", ist sein Fazit. Schmid wird mit Backwaren vertreten sein, die nicht nur regionaler Herkunft, sondern auch bio-zertifiziert sind.

Der Bäcker hofft, dass sich aus dem Markt ein längerfristiges und vor allem regelmäßiges Angebot in Geretsried etablieren lässt, etwa in einem wöchentlichen Rhythmus.

Direktvermarkter-Markt, Sonntag, 29. September, von 11 bis 17 Uhr, Egerlandstraße, Geretsried

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