Regenerative Energien:Windkraftanlagen für Holzhausen

Der Landtagsabgeordnete Hans Urban sieht Ausbaupotenziale im Landkreis

Der Grünen-Landtagsabgeordnete Hans Urban fordert nachdrücklich eine Überarbeitung des Regionalplans in Sachen Windkraft. "Wir brauchen mehr Vorrangflächen im Oberland", sagt er, und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) "muss von seiner 10H-Regelung abrücken." Die aktuell 0,15 Prozent Fläche für mögliche Windradstandorte im Oberland seien ein "Armutszeugnis für die bayerische Energiepolitik".

100 Windräder will Söder erklärtermaßen in den kommenden zwei bis drei Jahren in den bayerischen Staatswäldern aufstellen lassen, von der 10H-Abstandsregel will er dennoch nicht abrücken. Durch die 2014 eingeführte 10H-Regelung kam jedoch der Windkraftausbau in Bayern aus Sicht von Urban quasi zum Erliegen: Während im Spitzenjahr 2013 400 Anlagen entstanden seien, seien es 2018 nur mehr acht gewesen. Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen bestätige sich dieses Bild. In der gesamten "Planungsregion 17", dem Oberland zwischen Lech und Inn, weht laut Urban in einem Drittel der Region ausreichend Wind für Windkraftanlagen. Dennoch stehe in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau zusammen nur ein einziges Windrad.

Nach der Errichtung und Inbetriebnahme der vier Windräder in den Wadlhauser Gräben kurz hinter der Regionsgrenze im Landkreis Starnberg sei in Sachen Windenergie in der Region nichts mehr passiert. Dabei zeige der bayerische Windatlas deutlich, dass sich das Oberland für Energiegewinnung durch Windkraft eignen würde, dabei gelte: je höher, desto ertragreicher. "Wir hätten beispielsweise auf dem Höhenzug östlich des Starnberger Sees, auf dem auch die Autobahn A 95 verläuft, einen geeigneten Standort für neue Anlagen. Der ist aber im Regionalplan nicht als Vorranggebiet ausgewiesen, weil es damals Proteste von Bürgern auf der westlichen Seeseite gab, die sich von deren Anblick gestört fühlten." Hier werde sich nun für Urban zeigen, wie ernst Söders Absichten seien, denn: "Auf dem Höhenzug zwischen Holzhausen und Seeshaupt haben wir mehrere Tausend Hektar Staatswald und damit potenzielle Windradstandorte."

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