Regenerative Energien:Geothermie Icking: Entscheidung bis Juni

Ob das Thema Geothermie in Icking nach dem enttäuschenden Bohrversuchen endgültig abgeschlossen ist, soll sich nach Angaben von Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) bis Ende Juni dieses Jahres entscheiden. Das Vorhaben, zwischen den Ortsteilen Dorfen, Attenhausen und Walchstadt unweit der Autobahn A 95 eine Geothermieanlage zu bauen, die Strom für bis zu 60 000 Haushalte liefern sollte, hatte den Gemeinderat aufs Intensivste beschäftigt. Unter anderem mussten die Mitglieder die Zu- und Abfahrten zu den Bohrplätzen regeln, Dienstbarkeiten für die notwendigen Geh-, Fahr- und Leitungsrechte erteilen, einen städtebaulichen Vertrag erarbeiten und einen Bebauungsplan aufstellen. All das, um die Interessen der Gemeindebürger zu schützen, wie Menrad wiederholt betonte. Insgesamt habe das die Gemeinde rund 60 000 Euro gekostet, erklärte Menrad kürzlich in der Bürgerversammlung. Doch im Dezember des vergangenen Jahres habe das Unternehmen "Erdwärme Isar", das die Geothermieanlage vorantrieb, mitgeteilt, dass die bei den Bohrungen gefundenen Heißwassermengen in der Tiefe weit unter den Erwartungen lagen. "Das weitere Vorgehen wird geprüft, auch ein Abbruch und vollständiger Rückbau ist nicht ausgeschlossen", sagte Menrad. Offen sei jedoch noch, ob ein anderer Investor einen weiteren Versuch finanziert, nachdem der finnische Finanzdienstleister Taaleri ausgestiegen ist. Es hätten erste Erkundungsgespräche mit potenziellen Interessenten stattgefunden. Demzufolge soll der Rückbau der Bohrplätze vom Ausgang einer vertiefenden Prüfung durch Interessenten abhängig gemacht werden. Anfang Januar hatte Erdwärme Isar zudem erklärt, das Bohrloch zwischenzeitlich verfüllt und gesichert zu haben.

© SZ vom 24.04.2019 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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