Reden wir über:Wolfratshausens erster Klimastreik

Reden wir über: Anderswo in der Region hat es schon Klimastreiks gegeben - wie hier in Penzberg. In Wolfratshausen ist es eine Premiere.

Anderswo in der Region hat es schon Klimastreiks gegeben - wie hier in Penzberg. In Wolfratshausen ist es eine Premiere.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

David von Westphalen über die Aktion von Fridays for Future

Von Miriam Kinzl, Wolfratshausen

David von Westphalen hat im März 2020 "WOR for Future" gegründet, eine Erweiterung der Wolfratshauser Ortsgruppe von Fridays for Future (FFF). Diesen Freitag, 25. September, wollen die Wolfratshauser FFF-Aktivisten erstmals an einem globalen Klimastreik teilnehmen.

Was genau haben Sie geplant?

Um 14 Uhr beginnt die Kundgebung am Wolfratshauser Marienplatz. Es gibt zwanzig Minuten lang Musik und Redebeiträge. Danach setzen wir uns als klassischer Demozug in Bewegung und gehen mit Musik den Altstadtring über das Schwankleck zurück zum Marienplatz. Da gibt es dann noch einmal Musik und zwei Reden. Neil Vaggers von der Münchner Express Brass Band begleitet uns - es wird lustige Lieder zum Mitsingen geben.

Um 14 Uhr dürften die meisten Schüler bereits ins Wochenende gestartet sein. Ist für den 25. September bewusst kein klassischer Schulstreik angesetzt?

Da waren wir uns diesmal schnell einig. FFF spricht auch von einem Klimaaktionstag. Uns ist wichtig, dass möglichst viele Menschen teilnehmen können. Es hat sich nicht bewährt, zu hoffen, dass Arbeitnehmer für einen Klimastreik die Arbeit schwänzen. An einem Freitag um 14 Uhr, haben hoffentlich mehr Leute Zeit.

Fridays for Future, Parents for Future und Grandparents for Future - wie gut ist der Klimaaktivismus in Wolfratshausen generationenübergreifend aufgestellt?

Wir sind gut aufgestellt, aber wir sind zu wenig Aktive. Es gibt eine kleine Whatsapp-Gruppe mit stillen Zuhörern. Aber ich spreche mit vielen in der Stadt. Da merkt man: Wir sind keineswegs die einzigen. Die schlafende Masse zu erreichen, kostet nur viel Energie. Meine Hoffnung ist, dass die Demo uns da auch hilft.

David von Westphalen

Wolfratshauser FFF-Aktivist David von Westphalen.

(Foto: Naomi von Westphalen/oh)

Was haben die Wolfratshauser Aktivisten in der Zeit zwischen der abgesagten Demo im Frühjahr und heute alles gemacht?

Mich hat das eher rausgehauen, aber FFF war online sehr aktiv. Emmi Fröhner zum Beispiel aus der Ortsgruppe war permanent in FFF-Telefon- und Videokonferenzen. In der Zeit des Lockdowns haben sich diese jungen Leute selbst einen richtigen Bildungsschub verpasst.

Bei der Kidical Mass-Fahrradaktion vergangenen Sonntag haben ungefähr 50 Personen teilgenommen. Wie viele Teilnehmende erwarten Sie jetzt?

Angemeldet habe ich 150 Personen, weil mich die 50 Teilnehmer der spontanen "Kidical Mass" mutig gestimmt haben.

"Kein Grad weiter" ist das Motto des Streiks. Was für Wetter wünschen Sie sich für den globalen Klimastreik in Wolfratshausen diesen Freitag?

Natürlich wünsche ich mir gutes Wetter, das die Leute auf die Straße lockt. Ich hoffe aber, dass wir trotz der Wettervorhersage auch bei Regen und 13 Grad viele Menschen aktivieren. Es ist auch ein tolles Gefühl gemeinsam dem Regen zu trotzen.

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