Reden wir über:Poesie und Irrsinn

Reden wir über: Seit 14 Jahren gehört Bernhard Zink als Pianist zur Truppe. In der Region hat er sich als Musiklehrer am Geretsrieder Gymnasium einen Namen gemacht, wo er bis 2018 wirkte.

Seit 14 Jahren gehört Bernhard Zink als Pianist zur Truppe. In der Region hat er sich als Musiklehrer am Geretsrieder Gymnasium einen Namen gemacht, wo er bis 2018 wirkte.

(Foto: Privat/OH)

Bernhard Zink präsentiert sein Ensemble "Viel Schönes Dabei"

Interview Von Stephanie Schwaderer

Einen "chorisch-kabarettösen Film-Musik-Theater-Improvisations-Abend zwischen Poesie, Irrsinn und Vokalmusik" verspricht das Ensemble Viel Schönes Dabei, das am Samstag, 19. Oktober, im "Hinterhalt" Premiere feiert. Für die künstlerische Leitung ist Bernhard Zink verantwortlich. Schon als Musiklehrer am Geretsrieder Gymnasium hat er mit Uraufführungen und ausgefallenen Arrangements Schüler und Zuhörer begeistert. Vor zwei Jahren ist er ans bayerische Kultusministerium gewechselt.

SZ: Herr Zink, wie ist Ihr Leben im Ministerium?

Bernhard Zink: Fordernd und bereichernd.

Aber es bietet nicht genügend Platz für Poesie und Irrsinn?

Für meine künstlerischen Projekte muss ich mir anderweitig Zeit nehmen. Das ist nicht leicht. Aber ich kann ja nicht die Dinge aufgeben, die mein Leben ausmachen.

"Viel Schönes Dabei" heißt Ihr Ensemble. Wer gehört dazu?

Wir sind knapp 30 Leute, die allermeisten sind ehemalige Schülerinnen und Schüler vom Geretsrieder Gymnasium, die bei mir im Kammerchor gesungen haben. Von daher kennen sie meine Art zu arbeiten. Wir möchten nicht nur gute Chormusik machen, sondern auch Dinge auf die Bühne bringen, die bei anderen Chören nicht zu erleben sind - eine Mischung aus Konzert, Kino und Kabarett.

Ihr erklärtes Ziel ist es, "die Zuschauer in Grund und Boden zu unterhalten". Langweilen Sie sich sehr, wenn Sie in ein gewöhnliches Konzert gehen?

Überhaupt nicht! Als Rezipient genieße ich auch ganz konventionelle Konzerte. Aber an unserer Arbeit reizt mich die Vielseitigkeit. Wir möchten das Publikum im Laufe des Abends immer wieder überraschen, keiner soll wissen, was als nächstes kommt, man soll immer wieder staunen. Zugleich lassen wir uns selbst gern überraschen, haben Lust, Neues auszuprobieren. Was kann man alles machen? Diese Frage treibt mich an. Bisweilen ist das dann auch ein Freiflug, vor allem wenn es ans Improvisieren geht.

Wie ist das Programm entstanden?

Wir treffen uns einmal im Monat an einem Samstag zu einer kompakten Probe, die dauert schon mal fünf Stunden inklusive Pausen. Meistens mache ich Vorschläge, biete etwas an, und dann kann sich jeder einbringen. Das erfordert Vertrauen. Und funktioniert, weil wir in der Schule schon so stark szenisch gearbeitet haben. Ich bin auch völlig schmerzfrei, wenn ein Vorschlag mal gar nicht zündet. Die erste Hälfte des Programms besteht aus abwechslungsreichen Nummern, die zweite wird experimenteller und vielleicht auch etwas skurril. An einer Stelle werden wir improvisieren und spontane Vorgaben aus dem Publikum in ein barockes Format einbetten. Mehr möchte ich noch gar nicht verraten.

Wird es noch weitere Auftritte geben?

Wir planen eine Mini-Tournee über ein dreiviertel Jahr, bei der wir immer wieder Nummern und Elemente austauschen. Mittlerweile haben wir ein so großes Repertoire, dass wir flexibel sind. Kein Konzert soll wie das andere sein.

Leitenstraße 40, Geretsried, Samstag, 19. Oktober, 20.30 Uhr, 15/10 Euro an der Abendkasse, 7/12 Euro Vorverkauf, Karten unter Tel. 08171/238104; bei Interesse am Ausprobieren, Mitsingen und Mitproben Kontakt unter vielschoenesdabei@gmx.de

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