Süddeutsche Zeitung

Reden wir über:Kunst-Kontakte nach Korea

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Katharina Andrée hat an einem Festival in Seoul teilgenommen

Interview von Stephanie Schwaderer

Katharina Andrée hat sich als Autodidaktin der abstrakten Malerei verschrieben. Die 52-jährige gebürtige Magdeburgerin hat Maschinenbau gelernt und Betriebswirtschaft studiert. Seit 2003 lebt sie mit ihrer Familie in Wolfratshausen. Während die Corona-Pandemie ihren Aktionsradius seit Monaten einschränkt, war eines ihrer Bilder jüngst beim "10. Internationalen Festival für zeitgenössische Kunst" in Seoul zu sehen.

SZ: Frau Andrée, zuletzt haben Sie bei der Wolfratshauser Kunstmeile im Schuhhaus Meiller ausgestellt, nun in der koreanischen Metropole Seoul - wie haben Sie diesen Sprung geschafft?

Katharina Andrée: Über Facebook. Ein koreanischer Künstler, mit dem ich bei Facebook befreundet bin, hat mich eingeladen. Yim Bongjae lebt in Seoul, ist sehr erfolgreich und organisiert dort das internationale Festival für zeitgenössische Kunst. Er war begeistert, dass ich aus Deutschland komme, dem Land von Gerhard Richter und Joseph Beuys. Ich fühle mich sehr geehrt, als einzige deutsche Künstlerin neben zwölf weiteren internationalen und einigen koreanischen Teilnehmern dabei zu sein.

Sie durften coronabedingt nicht nach Seoul reisen, wie ist Ihr Bild dorthin gelangt?

Ich habe Yim Bongjae einige Arbeiten zur Auswahl per Mail geschickt. Er hat das Diptychon "Metamorphose" ausgewählt. Wie auch die Werke der anderen Künstler wurde es verkleinert ausgedruckt, gerahmt und in der Galerie ausgestellt.

Im Original misst die Arbeit zwei auf zwei Meter. Der Druck ist deutlich kleiner und naturgemäß weniger plastisch. Geht da nicht Wichtiges verloren?

Ich bin froh, dass ich trotz der aktuellen Situation Teil dieser wunderbaren Ausstellung sein darf. Für mich ist das eine wichtige Bestätigung und eine große Chance.

Auf einem Foto, das Sie auf Ihrer Homepage zeigen, sieht man, dass Ihr Bild neben vielen anderen Arbeiten im gleichen Format hängt, flankiert von einem abstrahierten Vogel und einer Frau, in deren Körper ein Baum wächst. Sind Sie zufrieden mit der Präsentation?

Das zeigt doch, wie vielfältig Kunst ist. Mein Bild ist zudem in einem Prospekt und vor allem in einem Video zu sehen, das auf Youtube und Facebook läuft. Ich bekomme so viel Lob! Die Kommentare und Likes sind mein Applaus. Mittlerweile habe ich 1270 Abonnenten. Und ich bin ja erst seit Oktober 2019 bei Facebook dabei. Derzeit ist noch ein Projekt in Indien in Planung. Ich lege jetzt den Samen für die Zeit nach der Pandemie, wenn es wieder losgehen kann.

Auch in Wolfratshausen?

Ja, die nächste Kunstmeile wird hoffentlich in diesem Jahr stattfinden. Und ich bin beim Online-Forum das-kunst-werk.net dabei, das Stephanie von Quast und Gabriele Hüttl aufgebaut haben. Für später planen die beiden Künstlerinnen eine Ausstellung im Landratsamt Bad Tölz, bei der ich auch dabei sein möchte.

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Quelle:
SZ vom 14.01.2021
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