Reden wir über:Kinder, Türme und Könige

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(Foto: privat)

Egbert Dannert bringt dem Nachwuchs das Schachspiel bei

Interview von Silver Lucia Breitkopf, Wolfratshausen

Egbert Dannert gibt seit 1993 Schach-Schnupperkurse für Kinder, um neue Mitglieder für den Schachclub Wolfratshausen anzuwerben. Dieses Jahr stieß der Kurs auf besonders großes Interesse. 25 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren konnten im Bürgerhaus Weidach Grundkenntnisse im Schach erlernen. Der nächste Schnupperkurs mitsamt Turnier für Fortgeschrittene findet am 17. August von 9.30 bis 12.30 Uhr statt.

SZ: Schach fördert die Intelligenz, die Konzentration und das Denkvermögen, sagt man. Ist da was dran?

Egbert Dannert: Ja, da ist definitiv etwas dran. Man braucht enorme Konzentration für das Schachspielen - und das müssen die Kinder erst mal erlernen. Kinder im Alter von sechs Jahren haben meist noch eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne, nicht mehr als zehn Minuten. Und je mehr die Kinder lernen, sich zu fokussieren, desto positiver wirkt sich das dann auch auf andere Bereiche aus.

Sollte also jeder Schüler Schach spielen?

Als Gehirnjogging ist das durchaus nützlich. Je mehr Konzentration man hat, desto besser kann man auch in der Schule oder beim Hausaufgabenmachen aufpassen und demnach auch bessere Leistungen erzielen.

Schach ist ja nun kein klassischer Kindersport. Das Spiel ist doch recht komplex. Wie werden die Kinder an das Schachspiel herangeführt?

In dem Schnupperkurs geht es nicht darum, danach perfekte Strategien für jedes Spiel zu beherrschen. Sondern wir bringen den Kindern spielerisch die Grundidee einer jeden Figur bei. Es gibt dann Übungen, die sie zu jeder Figur machen können. Wir gehen noch nicht in Details, das können sie dann in den regelmäßigen Kursen des Schachclubs erlernen.

Man kann mittlerweile auch online Schach spielen. Ist ein solches Schachspiel mit dem analogen Schachspiel vergleichbar?

Für Fortgeschrittene Spieler kann das durchaus empfehlenswert sein. Man muss bedenken, dass der Mensch als soziales Gegenüber am Computer fehlt, man also nicht auf ihn reagieren kann. Dadurch ist ein solches Spiel sehr anspruchsvoll und kann für Spieler, die mit Grundzügen schon vertraut sind, sehr hilfreich sein, um neue Techniken und Strategien zu lernen. Wir hatten ein sehr junges Talent in unserem Verein, der durch das Üben auf Onlineplattformen entdeckt und zu einem Turnier mit dem aktuellen Weltmeister Magnus Carlsen eingeladen wurde. Es kann sich also durchaus lohnen, auch mal auf Online-Schachspiel-Seiten wie "Fritz" vorbeizuschauen.

© SZ vom 09.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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