Süddeutsche Zeitung

Reden wir über:Hochzeiten und Beerdigungen

Florian Schallhammer spielt mit den "Blasensteinern" auf

Interview Von Stephanie Schwaderer

Vor zehn Jahren haben sich Die Blasensteiner zusammengefunden, sieben Profimusiker und engagierte Laien aus dem Tölzer Raum, die sich vor allem der traditionellen bayerischen und böhmischen Blasmusik verschrieben haben. Florian Schallhammer () ist von Anfang an dabei und managt die siebenköpfige Combo, die am Sonntag, 18. August, im Lenggrieser Bierzelt dem Publikum musikalisch einheizt und eine Woche darauf ein Konzert im Tölzer Kurhaus gibt. Der 41-Jährige arbeitet im Brotberuf bei der Tölzer Stadtverwaltung als Betriebshofleiter und spielt seit 25 Jahren Tenorhorn und Posaune.

SZ: Herr Schallhammer, zu Blasensteinen neigen vor allem ältere und übergewichtige Menschen. Trifft das auch auf Ihre Kapelle zu?

Florian Schallhammer: Nein, überhaupt nicht! Wir sind eine junge, frische Formation. Blasensteiner ist ein Fantasiename, den wir uns vor zehn Jahren ausgedacht haben. Wir waren damals drei Musikanten aus der Tölzer Stadtkapelle, die Lust hatten, neben den anspruchsvollen konzertanten Werken mehr böhmische Blasmusik zu machen. In unserem Namen sollte deshalb Blech oder Blasen auftauchen. Mit Blech gab es schon so viel, so sind wir irgendwann beim Wortspiel Blasensteiner gelandet.

Sie treten in Bierzelten und Kirchen auf, spielen bei Hochzeiten und Beerdigungen. Wie umfangreich ist Ihr Repertoire?

Mittlerweile sehr umfangreich. Bei unseren ersten Auftritten mussten wir mit ein paar wenigen Nummern auskommen, die wir damals von den Innsbrucker Böhmischen übernommen haben. Die waren unser Vorbild und unsere Inspiration, auch sieben Mann - und die einzigen, die Notenmaterial herausgebracht haben, das exakt auf unsere Besetzung zugeschnitten war. Mittlerweile gibt es viele solcher Gruppen, und entsprechend groß ist der Fundus, aus dem wir schöpfen können: von traditionellen Märschen und Polkas über moderne Bigband-Titel und Jazz-Nummern bin hin zu Schlagern. Viele Stücke bearbeiteten wir in Eigenarrangements.

Wer von Ihnen schreibt denn diese Playlist?

Das gehört zu meinen Aufgaben. Je nach Anlass und Spielstätte treffe ich meine Wahl.

Was darf am Sonntag im Lenggrieser Festzelt nicht fehlen?

Das klassische böhmische Programm natürlich, aber auch Solostücke oder Schlager, zum Beispiel von ABBA. Wir sind allerdings keine Partyband, sondern verstehen uns vielmehr als anspruchsvolle Musikanten.

Und welche Stücke eignen sich fürs Tölzer Kurhaus?

Das Kurhaus ist ein hervorragender Konzertsaal, deshalb müssen die Nummern nicht so laut sein. Da kommen auch getragenere Stücke gut oder Balladen wie "You Raise Me Up" von Brendan Graham mit einem schönen Flügelhorn-Solo.

Wo treten Sie lieber auf - im Bierzelt oder im Konzertsaal?

Das kann ich so überhaupt nicht sagen. Jeder Ort, jeder Auftritt hat sein ganz eigenes Flair. Ich mache seit 25 Jahren Musik und schätze das als Ausgleich zu Arbeit und Familie. Man trifft sich mit Freunden, hat Spaß zusammen. Und wenn dabei hochwertige Musik entsteht, wird es überall schön - für uns und für unsere Zuhörer.

Die Blasensteiner, Sonntag, 18. August, 19 Uhr, Festzelt Lenggries; Sonntag, 25. August, 10.30 Uhr, Kurhaus, Bad Tölz

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Quelle:
SZ vom 17.08.2019
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