Reden wir über:Gerechte Brezn am Morgen

Ulrike Krischke
(Foto: Privat)

Ulrike Krischke tischt am Sonntag fair gehandelte Produkte auf

Interview von Jana Roth, Wolfratshausen

Die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt Wolfratshausen unter Leitung von BVW-Stadträtin Ulrike Krischke () setzt sich seit 2015 für gerechte Entlohnung von Erzeugern und bewussten Konsum ein. Am Sonntag zeigt die Gruppe gemeinsam mit Schülern der Isar- Loisach Realschule und dem Kinder- und Jugendförderverein Interessierten, wie man mit einem "fairen Frühstück" gut in den Tag startet.

SZ: Frau Krischke, wie fair geht es bei Ihnen im Haushalt zu?

Ulrike Krischke: Ich achte darauf, nur regionale Produkte zu kaufen. Alles andere dann Fairtrade und natürlich so wenig Plastik wie möglich. Der Kern ist aber ganzheitlicher, nachhaltiger Konsum. Ressourcenverbrauch ist eines der wichtigsten Themen, daher habe ich schon ein Fairphone und eine Fairtrade Computermaus.

Viele Fairtrade Produkte haben einen langen Weg hinter sich. Wie lassen sich Klimaschutz und Fairtrade vereinbaren?

Ich glaube, man muss abwägen. Wenn man auf bestimmte exotische Produkte eben nicht verzichten möchte, sollte man wenigstens darauf achten, dass diese Fairtrade sind. Heißt, auf die Produktions- und Arbeitsbedingungen zu achten. Zum anderen ist Fairtrade auch immer Umweltschutz, da die Produktionsprozesse weniger umweltschädlich sind als die anderer Firmen.

Fairtrade-Firmen wird zum Vorwurf gemacht, dass ein Großteil der Einnahmen nicht bei den Kleinbauern ankommt, sondern die Firmen selbst davon profitieren. Wie sehen Sie das?

Ich bin da zwiegespalten. Natürlich möchte ich den Kleinbauern bestmöglich unterstützen. Doch - wie ich jetzt auch aus eigener Erfahrung sprechen kann - Menschen zu einem Umdenken und zu nachhaltigem Konsumverhalten zu bewegen, braucht Zeit und Engagierte. Die Verwaltungsangestellten der Fairtrade-Firmen müssen auch bezahlt werden.

Was konnte die Fairtrade-Steuerungsgruppe bisher erreichen?

Wir veranstalten viele Vorträge, wie etwa über plastikfreies Leben. Workshops und Projekte mit den Schulen zeigen aber besonders viel Wirkung. Die Schüler sind sehr engagiert, die Themen weiterzuverfolgen und eigene Projekte zu planen.

"Faires Frühstück", So., 10. November, 10 Uhr, Heilerziehungspflegeschule Wolfratshausen

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