Reden wir über:Die Gefährlichkeit von Blitzen

Stefan Kießkalt, Pressesprecher Kreisfeuerwehrverband

Stefan Kießkalt, Sprecher der Kreisbrandinspektion.

(Foto: Claudia Koestler)

Stefan Kießkalt erklärt, wie man sich bei Gewitter richtig verhält

Interview von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Beim Brand nach einem Blitzeinschlag in ein Wohnhaus in Waldram wurde zum Glück niemand verletzt, das Feuer konnte gelöscht werden. Wie es aber dazu überhaupt kommen konnte, erklärt Stefan Kießkalt , der Sprecher der Kreisbrandinspektion.

SZ: Am Sonntag hat es nach einem Blitzeinschlag in einem Wohnhaus gebrannt. Wie konnte das passieren?

Stefan Kießkalt: Der Blitzschlag hat eben voll in das Haus getroffen. So ein Blitz hat eine wahnsinnig hohe Energie und hat dadurch den Dachstuhl in Brand gesetzt.

Eigentlich geht man heutzutage davon aus, dass man bei Gewitter sicher ist. Es gibt schließlich Blitzableiter.

Die gibt es, ja. Ob es nun bei dem Haus in Waldram einen Blitzableiter gab oder nicht, weiß ich nicht. Da gibt es noch kein Ergebnis. Aber bei so einem Volleinschlag ist es auch nicht immer gesichert, ob der Ableiter die ganze Energie des Blitzes wegfangen kann. Vorgeschrieben sind Blitzableiter nur bei öffentlichen Gebäuden.

Obliegt es also dem Hausbesitzer, ob er einen installiert oder nicht?

Richtig. Es gibt bestimmt ganz viele Wohnhäuser, die keinen klassischen Blitzableiter haben.

Kommen Blitzeinschläge in Wohnhäusern öfter vor?

Es gibt natürlich immer wieder solche Ereignisse, wobei es eher eine Seltenheit ist, dass Blitze wirklich so unglücklich einschlagen, dass sie ein Gebäude in Brand setzen. Aber auch das passiert.

Würden Sie dazu raten, eine Blitzschutzanlage zu installieren?

Wie gesagt: Vorgeschrieben ist es nur an öffentlichen Gebäuden. Um den Nutzen an generell jedem Wohnhaus einzuschätzen, bin ich zu wenig Experte.

Sollte man bei einem Gewitter auch zu Hause vorsichtig sein und sich in den unteren Stockwerken aufhalten?

Die Gebäude bieten einen guten Schutz bei Gewittern. Man sollte dennoch die Fenster geschlossen halten und alle elektrischen Geräte abstecken, um Schäden zu vermeiden. Sollte es wie am Sonntag zu einem solch starken Blitzeinschlag kommen, bleibt Ihnen noch genug Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.

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