Wolfratshauser Politik:Wiederbelebung für das Rathauscafé

Cafe Rathaus Wolfratshausen Altstadt

Seit fast einem Jahr steht das Café im Rathausinnenhof von Wolfratshausen nun schon leer. Ob es im September wieder öffnen kann, ist ungewiss.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Am Mittwoch tagt der Wolfratshauser Bauausschuss trotz Corona-Krise zu unaufschiebbaren Themen wie etwa Sanierungsarbeiten und Horterweiterung

Von Konstantin Kaip

Während das öffentliche Leben wegen der Corona-Krise stillsteht und Versammlungen allerorts abgesagt sind, wird sich der Bauausschuss des Wolfratshauser Stadtrats am Mittwochabend im Sitzungssaal des Rathauses noch einmal zusammensetzen - mit gebührendem Sicherheitsabstand, versteht sich. Denn die Stadträte, so hat Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) den Termin begründet, müssen Beschlüsse fassen, die an unaufschiebbare Fristen gebunden sind. Es geht nicht nur um private Bauanträge, sondern auch um das Rathauscafé.

Den Gastronomiebetrieb in der städtischen Immobilie hat der Stadtrat an die Ratscherl-Wirtin Rita Schmid und die Konditorin Barbara Schramm-Kastl verpachtet. Sie wollen das zentrale Café im Rathausinnenhof, das nun seit fast einem Jahr leer steht, wiederbeleben. Zuvor müssen die Räume aber saniert werden. Der Bauausschuss soll am Mittwoch über den Umfang der Arbeiten entscheiden. "Der Umbau soll so schnell wie möglich beginnen", erklärt Heilinglechner dazu. Denn bis sich der neue Stadtrat konstituiert habe, vergehe zu viel Zeit. Die Stadträte sollen auch darüber entscheiden, wie mit der Vergabe der einzelnen Arbeitsaufträge verfahren wird. Auf der Tagesordnung steht dazu "Ermächtigung des Bürgermeisters". Sollte diese erteilt werden, müsse nicht jede einzelne Leistung erneut in den Bauausschuss, sagt Heilinglechner. Es bestehe aber auch die Möglichkeit, die Sanierung an die Dienstleistungsgesellschaft der städtischen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft (Stäwo) zu vergeben, die die einzelnen Gewerke dann eigenständig vergeben könne.

Die Grundlage für die Sanierung ist der Innenausbauplan, den die Mieterinnen vorgelegt haben. Es sei wichtig, dass die Sanierung auf das Konzept der Wirtinnen abgestimmt werde, erklärt Heilinglechner. Zwar sei der Innenausbau selbst, mit Küche, Geräten und Mobiliar, Sache der neuen Pächterinnen. Die Stadt sei aber als Vermieterin für die Haustechnik zuständig und müsse etwa eine neue Lüftungslage einbauen und den Fettabscheider erneuern. Für die Sanierung hatte der Stadtrat vorsorglich 400 000 Euro im aktuellen Haushalt eingeplant. Eröffnen wollten Schmid und Schramm-Kastl ihr neues Café möglichst noch im September. Aussagen zu einem genauen Zeitplan seien gegenwärtig allerdings "reine Spekulation", sagt Bürgermeister Klaus Heilinglechner.

Auf der Tagesordnung steht außerdem die Erweiterung des Horts. Diesem soll ein weiterer Raum in der Bahnhofstraße 14 zugeschlagen werden, der bislang für eine Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe "Inselhaus" genutzt wurde. Der Bauausschuss soll dafür außerplanmäßige Haushaltsmittel genehmigen und die Dienstleistungs-GmbH der Stäwo mit dem Umbau beauftragen. Mit der Hort-Erweiterung reagiere die Stadt auf den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen, sagt Heilinglechner. "Es ist immer gut, wenn man noch ausreichend Platz hat." Zwar befinde man sich in der Frage nach Betreuungsplätzen für das kommende Schuljahr aktuell in einer "Grauzone" - denn der tatsächliche Bedarf hänge auch von den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Eltern der Kinder ab und sei nicht vorauszusehen. "Aber wenn man wieder in den Normalbetrieb kommt, werden wir den Raum definitiv brauchen."

Auch mit der Umgestaltung der Marktstraße muss sich der Ausschuss am Mittwoch befassen. Das Vergabeverfahren sei nun abgeschlossen, sagt Heilinglechner. Die Stadträte müssten das Planungsbüro, das den Wettbewerb gewonnen habe, bestätigen und die Entwurfsplanung in Auftrag geben.

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