Politische Bildungsstätte in Kochel am See:Aspenstein sucht Spender

Vollmar-Akademie fehlen jedes Jahr etwa 300 000 Euro

Die von der Schließung bedrohte Georg-von-Vollmar-Akademie in Kochel am See sucht nach Unterstützern, die das Bestehen der Erwachsenenbildungsstätte durch Spenden auch über das erste Halbjahr 2019 hinaus sichern. In einem Aufruf auf der Homepage der Akademie wendet sich die Vorsitzende Carmen König-Rothemund an Freunde der Einrichtung. Gerade in einer Zeit, in der rechter Populismus, Ausländerfeindlichkeit und Empathielosigkeit wieder salonfähig geworden seien, gelte es, politische Bildung als existenziell wertvolles Gut zu bewahren, schreibt sie.

"Wir möchten deshalb nichts unversucht lassen, damit unsere Bildungsstätte weiter in Kochel betrieben werden kann", betont König-Rothemund. "Es fehlen uns künftig jährlich etwa 300 000 Euro, die wir nur über Spenden kompensieren können." Deshalb sucht die Akademie Fördermitglieder, die einen finanziellen Beitrag zum Erhalt des Hauses leisten: "Die Summe mag zunächst hoch klingen, doch wenn sich 3000 Menschen fänden, die sich als Fördermitglieder zu einer jährlichen Zahlung von 100 Euro bereit erklären, dann wäre unsere Bildungsstätte am Aspenstein bereits gerettet." Der Betrag soll nur eingezogen werden, wenn es die Gesamthöhe der Spenden bis zum 30. Juni 2019 der Akademie ermöglicht, das Seminarhaus in Kochel weiter zu betreiben. Die Vorsitzende gibt sich zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. Schon einmal sei ein ähnliches Modell - damals allerdings nicht auf freiwilliger Basis - erfolgreich gewesen, nämlich als der SPD-Landesparteitag 1949 per Beschluss von jedem bayerischen Parteimitglied zehn Pfennig, das sogenannte "Kochelzehnerl", verlangte, um die Finanzierung der damaligen Parteischule leisten zu können.

Die Vollmar-Akademie wird vor allem aus staatlichen Zuschüssen finanziert. Wegen des schlechten Abschneidens der SPD bei der Landtagswahl im Oktober sind diese um 450 000 Euro gesunken. Aufgrund der fehlenden Gelder droht der Akademie nach einem gesicherten ersten Halbjahr 2019 die Schließung.

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