Politik in Lenggries:Zwei Stellvertreter für Landthaler

Günter Haubner

Günter Haubner wurde in der konstituierenden Sitzung zum Dritten Bürgermeister von Lenggries gewählt.

(Foto: Ralf Gerard/oh)

Lenggrieser Gemeinderat wählt erstmals neben Franz Schöttl als Vize auch einen Dritten Bürgermeister - Günter Haubner

Von Petra Schneider, Lenggries

Der neue Lenggrieser Bürgermeister Markus Landthaler (Freie Wähler, kur FWG) kann auf bewährte Unterstützung setzen: Bei der konstituierenden Sitzung am Montag wurde Franz Schöttl (CSU) einstimmig als Vize-Bürgermeister wiedergewählt. Schöttl, der das Amt bereits seit 17 Jahren ausübt, war der Wunschkandidat von Landthaler. Er sei loyal, verfüge über große Erfahrung und "unbandiges Wissen", sagte Landthaler. Anders als in der vergangenen Amtsperiode gibt es in der Brauneckgemeinde künftig auch einen Dritten Bürgermeister. Der Gemeinderat war einstimmig dem Rat der Verwaltung gefolgt, die in der 10 000-Einwohner-Gemeinde dringend die Einsetzung eines weiteren Stellvertreters empfohlen hatte. Dieses Amt wird künftig Günter Haubner (FWG) ausüben, den Landthaler zuvor ebenfalls als Wunschkandidaten genannt hatte. Haubner, seit 18 Gemeinderat und Fraktionsvorsitzender, setzte sich gegen Neumitglied Sabine Gerg (SPD) durch, die von ihrem Parteifreund Tobias Raphelt vorgeschlagen wurde. Die Kompetenz von Haubner sei unbestritten, sagte Raphelt. Eine Frau als Stellvertreterin wäre seiner Ansicht nach aber sinnvoll. Haubner entschied die Wahl mit 20 zu fünf Stimmen für sich. Im Jahr 2014 war der FWG-Fraktionsvorsitzende für das Amt des Vizebürgermeisters angetreten und hatte gegen den CSU-Mann Franz Schöttl verloren; einen Kandidaten für das Amt des Dritten Bürgermeisters wollten die Freien Wähler daraufhin nicht mehr aufstellen, der Posten blieb unbesetzt. Sechs Jahre später hat sich das Blatt gewendet: Nun stellen die Freien Wähler den Ersten und den Dritten Bürgermeister, die CSU den Vize.

Die konstituierende Sitzung des neuen Gemeinderats, die wegen Corona in der Mehrzweckhalle stattfand und auch einige Zuhörer angelockt hatte, verlief harmonisch. Bürgermeister Markus Landthaler und seine beiden Stellvertreter bekundeten den Willen zur konstruktiven Zusammenarbeit mit allen Fraktionen. Dass es sich dabei nicht nur um Lippenbekenntnisse handelte, zeigte sich an der Sitzverteilung in den Ausschüssen. Im Gemeinderat, dem statt 20 nun 24 Mitglieder angehören, sind neben Freien Wählern und CSU auch die Grünen mit drei Sitzen und die SPD mit zwei vertreten. Die Zahl der Gemeinderäte wurde in Haupt- und Bauausschuss von sechs auf acht erhöht, plus Bürgermeister. Damit alle Fraktionen vertreten sind, wurde bei der Verteilung das Sainte-Lague/Schepers Verfahren angewendet. Das hat zur Folge, dass die Freien Wähler, mit elf Sitzen zwar stärkste Fraktion im Gemeinderat, in den Ausschüssen aber drei Vertreter und damit genauso viele wie die CSU hat. Grüne und SPD haben jeweils einen Sitz, was bei den anderen möglichen Verfahren für die SPD nicht sicher gewesen wäre. Künftig sind im Hauptausschuss für die Freien Wähler Anja Baumgartner, Franz Baumgärtel und Markus Ertl vertreten, für die CSU Birgitta Opitz, Josef Wasensteiner und Eilsabeth Ertl. Außerdem Roman Haehl (Grüne) und Tobias Raphelt (SPD). Bau- und Werkausschuss gehören Hans Besch, Peter Gascha, Andreas Wohlmuth (alle FWG), Thomas Murböck, Benedikt Demmel, Christine Rinner (alle CSU), sowie Daniela Werner (Grüne) und Sabine Gerg (SPD) an. Im Rechnungsprüfungsausschuss sitzen Michael Gascha (FWG), Roman Haehl (Grüne) und Christine Rinner (CSU), die den Vorsitz innehat.

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