Politik in Bad Tölz-Wolfratshausen:AfD tritt ohne Direktkandidat an

Politik in Bad Tölz-Wolfratshausen: Bei der Bundestagswahl im September wird man sich nach derzeitigem Stand zwischen zehn Direktkandiaten entscheiden müssen - von der AfD ist keiner dabei.

Bei der Bundestagswahl im September wird man sich nach derzeitigem Stand zwischen zehn Direktkandiaten entscheiden müssen - von der AfD ist keiner dabei.

(Foto: WOR)

Axel Zamzow wird wegen eines formalen Fehlers nicht zur Bundestagswahl zugelassen - will dagegen aber Einspruch einlegen

Von Florian Zick

Die AfD wird im Wahlkreis 223 (Bad Tölz-Wolfratshausen/Miesbach) ohne einen Direktkandidaten zur Bundestagswahl antreten. Zwar hätte die Partei gerne Axel Zamzow aus Gröbenzell nominiert, der als Sprecher des Tölzer Kreisverbands fungiert. Wie das Landratsamt bestätigt, hat Zamzow es allerdings versäumt, fristgerecht die Zustimmungserklärung zu unterzeichnen. Die Unterschrift wäre aber nötig gewesen, um die Kandidatur zu besiegeln.

Die AfD habe am 19. Juli zwar ihren Kandidaten gemeldet, auf den letzten Drücker quasi, schließlich ist an diesem Tag auch die Meldefrist ausgelaufen. Es habe dabei aber eine Unterschrift des Kandidaten selbst gefehlt, sagt Marlis Peischer, die Sprecherin des Tölzer Landratsamts. Bis zur endgültigen Deadline um 18 Uhr habe man versucht, den potenziellen Kandidaten zu erreichen - allerdings vergeblich. Dem Kreiswahlausschuss blieb am vergangenen Freitag beim formellen Abschluss des Nominierungsverfahrens deshalb gar nichts anderes übrig, als die Kandidatur abzulehnen.

Zamzow will sich damit nicht abfinden. Er kündigt an, beim Landratsamt Widerspruch einlegen zu wollen.Auf die Gründe für das Missgeschick will er indes nicht näher eingehen. "Das möchte ich nicht weiter ausbreiten", sagt er.

Wie es aussieht, werden am 26. September auf den Wahlzetteln damit nun exakt zehn Namen stehen. Neben dem Wahlkreisabgeordneten Alexander Radwan aus Rottach-Egern, der erneut für die CSU ins Rennen geht, sind das Hannes Gräbner aus Holzkirchen (SPD), Karl Bär (Grüne) und Beatrice Vesterling (FDP), auch beide aus Holzkirchen, der Münchner Erich Utz, der bisher als Bürochef des scheidenden Geretsrieder Bundestagsabgeordneten Andreas Wagner (Linke) gearbeitet hat, Christian Kaul aus Bad Heilbrunn (Freie Wähler) und Jan-Philipp van Olfen aus Benediktbeuern (ÖDP). Die Bayernpartei hat zudem Marinus Thurnhuber aus Warngau gemeldet, Florian Merkl aus Waakirchen tritt für die Satirepartei "Die Partei" an und Susanne Ehlers aus Wolfratshausen ist die lokale Spitzenkandidatin der aus dem Querdenker-Milieu hervorgegangenen Partei "Die Basis".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: