Süddeutsche Zeitung

Plastik:Keine Tüten in den Biomüll

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Landratsamt und WGV rufen dazu auf, Mikroplastik zu vermeiden

Mikroplastik stellt eine große Gefahr für die Umwelt dar. Die winzigen Kunststoffteilchen gelangen über Müll, Kosmetika und Waschmittel in Flüsse, Seen und ins Meer, wo sie Gifte anziehen, von Tieren gefressen werden und in die Nahrungskette gelangen. Das Landratsamt und der Abfallwirtschaftsverbund WGV Quartzbichl fordern daher auf, die Schadstoffe zu reduzieren. "Die Vermeidung von Mikroplastik in der Umwelt fängt bei Ihrer Biotonne an!", heißt es in einer Mitteilung. Denn Plastiktüten in der Biotonne ließen sich trotz moderner Technik und Handsortierung nie komplett aus dem Bioabfall entfernen. "Das liegt daran, dass Bioabfall ein feuchtes, an den Tüten haftendes Material ist."

Die Folge: Während des Biogas- und Kompostierungsprozesses verbleiben Plastikstücke im Bioabfall. Um sie dort wieder herauszubekommen, muss laut WGV eng abgesiebt werden. Dabei gehe auch sehr viel guter Kompost, der beim Abbau noch nicht klein genug geworden ist, verloren. "Dieses an sich gute Material muss dann wegen der enthaltenen Plastikstücke teuer entsorgt werden, anstatt auf Feldern und in Gärten seinen Dienst tun zu können." Das sei nicht nur ein Verlust für die Umwelt, sondern auch ein großer Kostenfaktor für die Abfallgebühren. Daher sei es wichtig, dass Plastiktüten gar nicht erst in die Biotonnen gegeben werden. Dies gelte auch für angeblich kompostierbare plastikähnliche Tüten, die in der zur Verfügung stehenden Rottezeit nicht abgebaut werden, betont das Landratsamt. "Die einzig sinnvollen und zulässigen Alternativen sind, Bioabfall in Papiertüten, in einige Blatt Zeitungspapier eingeschlagen oder lose in die Biotonne zu geben." Um daran zu erinnern, werden - vorerst nur in Geretsried - die Biotonnen nach und nach mit Deckelaufklebern beklebt. Die WGV Quarzbichl bittet um Beachtung.

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Quelle:
SZ vom 30.10.2018 / SZ
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