Pläne für Bad Heilbrunn:Ein Zentrum mit zwei Plätzen

Bad Heilbrunn Kreisverkehr Unterführung

Bad Heilbrunn soll eine umgestaltete Ortsmitte bekommen.

(Foto: Manfred Neubauer)

Ein Architekturbüro aus Berlin hat die Entwürfe nach Anregungen aus der Bevölkerung und dem Gemeinderat umgearbeitet. Das Ergebnis soll in der Bürgerversammlung noch einmal diskutiert werden

Von Klaus Schieder

Zwei Plätze im Zentrum, ein Verbindungstrakt zwischen dem Rathaus und dem Neubau mit dem Sitzungssaal, weniger Häuser im Kurpark, vorerst kein Hotel mehr: So sieht der überarbeitete Plan für die neue Ortsmitte von Bad Heilbrunn aus. Das Architektur-Büro "Lemme Locke Lührs" aus Berlin hat damit zumindest den Gemeinderat überzeugt. In seiner jüngsten Sitzung sah das Gremium die Anregungen umgesetzt, die aus der Bevölkerung und den eigenen Reihen zur Gestaltung des Ortszentrums eingegangen waren. Auch Bürgermeister Thomas Gründl (CSU) äußert sich angetan: "Das Ganze ist toll, das Ergebnis steht für sich." Der modifizierte Entwurf soll nun im Gemeindeblatt veröffentlicht und in einer Bürgerversammlung im Januar 2019 abermals diskutiert werden.

In der Ortsmitte wollten die drei Architektinnen aus Berlin ursprünglich neue Baukörper östlich der Badstraße errichten, die mit dem Rathaus, dem Archiv, dem Pfarrhaus, dem Hotel und der Adelheidquelle korrespondieren, die sie wie an einer Perlenschnur auf der anderen Straßenseite aufgereiht sehen. Im neuen Entwurf rückt das Zentrum mit nurmehr drei neuen Baukörpern etwas weiter nach Osten, alles ist aufgelockerter bebaut. Der neue Ortskern ist der vergrößerte Sankt-Kilians-Platz, auf dem in der Mitte künftig der Wochenmarkt stattfinden kann. Auf diesem Areal sind auch einige oberirdische Parkplätze vorgesehen. Weiter im Norden - gegenüber vom Rathaus - soll es einen zweiten, etwas kleineren Platz geben, auf dem das Kriegerdenkmal steht. Auch diese Fläche könnte man für Veranstaltungen nutzen, meint Bürgermeister Gründl. Sie sei als eine Art Auftakt zum dahinter liegenden Kurpark zu verstehen.

Anders als im ersten Modell ist der Neubau mit dem Bürgerbüro, der Gäste-Information, dem Archiv und dem Sitzungssaal, der auf dem Platz des alten Archivhauses entstehen soll, kein Solitär mehr. Stattdessen soll er über einen barrierefreien Verbindungstrakt ans benachbarte Rathaus angedockt werden. Wie das geschieht, ist allerdings noch völlig unklar. "Die Architektinnen wissen ja noch nicht, wie das Rathaus innen aufgeteilt ist und wie es mit der Statik aussieht", erklärt Gründl. Im neu gestalteten Ortszentrum sollen überdies circa 60 oberirdische Parkplätze entstehen. Mehr als 190 Stellflächen kommen in einer Tiefgarage hinzu, die an der Badstraße - gegenüber der Adelheidquelle - errichtet wird. Das neue Haus, das an dieser Stelle geplant ist, wird dafür eigens verkleinert. Im Kurpark hatten sich die Architektinnen aus Berlin eine eher lichte Bebauung mit Wohnhäusern, Spielplätzen und Fußwegenetz vorgestellt - anders als manche Konkurrenten im Ideenwettbewerb, deren Vorschläge für die Grünanlage ins Massige gingen. Aber auch dieser Plan wurde nun nochmals abgespeckt. "Die Freiflächigkeit von Bad Heilbrunn bleibt damit beibehalten", meint Gründl. Im Kurpark selbst sollen weniger Wohnhäuser gebaut werden, weshalb ein breiter Grünzug vom Rathaus bis hinab zum Parkweg führt. Unterhalb vom Malachias-Geiger-Weg reihen sich im neuen Entwurf sechs Wohngebäude aneinander, wovon ein Teil an Familien aus Bad Heilbrunn geht, die ein bezahlbares Domizil erhalten sollen. Die drei neuen Häuser am Parkweg, die ebenfalls geplant waren, sollen nach dem Willen des Gemeinderats erst später umgesetzt werden.

Abgerückt ist man in Bad Heilbrunn von einem neuen Hotel. Das hätte auf dem Gelände der ehemaligen Post angesiedelt werden sollen. Die Gemeinderäte halten allerdings die Hotelgrößen, die von potenziellen Investoren als wirtschaftlich notwendig genannt wurden, für überdimensioniert in dem kleinen Kurort. Auch eine Querfinanzierung über den Bau vieler Wohnhäuser sei vom Tisch, erklärt Gründl. Prinzipiell bleibe man gegenüber Investoren jedoch gesprächsbereit. Auf dem Post-Areal entstehen nun ein Parkplatz und daneben eine Freifläche mit Aussichtspunkt. Für Musikkapellen, für die Feuerwehr, für den Burschenverein, für Veranstaltungen wie etwa Sonnwendfeiern, zählt Gründl auf.

In der Bürgerversammlung im Januar besteht für die Einwohner von Bad Heilbrunn nochmals die Möglichkeit, mit den Architektinnen aus Berlin zu diskutieren. Sei die Mehrheit dann mit der Zentrumsgestaltung zufrieden, gehe es an die Feinabstimmung, sagt der Bürgermeister. Das Bebauungsplanverfahren soll 2019 beginnen. Dauer: etwa ein Jahr. Weiter mag Gründl noch nicht in die Zukunft blicken.

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