Pipapo-Kulturtage:Einbürgerung im "Hinterhalt"

Portrait Vanessa Magson

Gebürtige Britin, gewordene Deutsche: Vanessa Magson setzt sich humoristisch mit dem Thema auseinander.

(Foto: Privat)

Vanessa Magson macht sich Gedanken über Brexit or Brexnot

Von Jana Roth, Icking

Wie wird man deutsch? Mit 17 richtigen von 33 Fragen im Einbürgerungstest, weiß die gebürtige Britin Vanessa Magson. Sie ist sich aber auch darüber im Klaren, dass dazu viel mehr gehört, als zu wissen, wer den Text zur Nationalhymne geschrieben hat. Seit 28 Jahren lebt die in Worcestershire aufgewachsene 52-Jährige in Deutschland. Mit der Revue "Brexit or Brexnot - that was the question" nimmt die überzeugte Europäerin nun symbolisch Abschied von den weltoffenen und komischen Briten, die sie so schätzt. Gemeinsam mit Martin Waller, Sonja Clarke, Birgit Sturm, Peter Klinder und Roland Autenrieth klärt Magson bei einem Auftritt im Geltinger "Hinterhalt" kabarettistisch über den Brexit auf.

"Um britisch zu bleiben, mussten wir Deutsche werden," haben Magson und ihre Mitspielerin Sonja Clarke, die ebenfalls Britin ist, letztlich verstanden. Ein Entweder-Oder wäre für Magson unmöglich gewesen. Ihren Beruf als Verlegerin hat sie von der Pike auf in einer Druckerei in Gütersloh gelernt. Zehn Jahre lang ist sie als internationale Lizenzvertreterin für den Verlag Bertelsmann um die Welt gereist. Sie habe es geschafft, das Beste des Deutschen und Britischen zu verbinden: Im Alltag effizient, zum Abendbrot Shepherd's Pie mit Blick auf die Berge und Weihnachten auf die englische Art. Was auf den Lehrplan der Schule der Einbürgerung gehört, wollen Magson und Clarke auf der Bühne zeigen. Nicht ohne auch das Publikum zu prüfen.

"Dass der Brite sogar in den schlimmsten Zeiten noch lachen konnte", habe sie immer am meisten geschätzt, sagt Magson. Ihre Revue soll ebenso humorvoll unterhalten. Sie will aber auch die politischen Hintergründe und Zusammenhänge aufzeigen, die zu der "Comedy of error" geführt haben. In einem fiktiven BBC News Special klärt die Ickingerin mit einem Augenzwinkern über die verschiedenen Brexit-Szenarien auf. Als leidenschaftliche Sängerin bringt sie gemeinsam mit Birgit Sturm auch bekannte Songs wie Yesterday zu Gehör, dessen Text wie für den Brexit komponiert scheint. Das Stück ist so bunt wie Magson selbst. Weltoffen und tolerant sei sie während ihrer internationalen Tätigkeit geworden. Gegenüber dem, was gerade in der Welt geschieht, möchte sie eine "Botschafterin des Gegenteils" sein.

Kulturtage Pipapo: Brexit or Brexnot - that was the question", Samstag, 23. November, 20.30 Uhr, "Hinterhalt", Leitenstraße, Gelting, Eintritt 20 Euro: www.kulturverein-isar-loisach.de

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: