Süddeutsche Zeitung

Penzberger Wirtschaft:Unkompliziertes Kennenlernen

Jobmesse soll HAP-Mitarbeiter und potenzielle Arbeitgeber vernetzen

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Ende Juni 2020 ist Schluss. Dann schließt das Hörmann-Werk (HAP) an der Seeshaupter Straße in Penzberg. Noch sind von den ursprünglich mehr als 700 Mitarbeitern gut 480 in Lohn und Brot. Die nächsten Kündigungswellen erwartet der Betriebsrat aber für März und April. Von Anfang an hatte die Stadt Penzberg den Betroffenen ihre Hilfe zugesagt und eine Online-Jobbörse ins Leben gerufen. Diese Unterstützung soll nun vertieft werden mit einer Jobmesse am Mittwoch, 12. Februar, auf dem HAP-Gelände.

Ein unkompliziertes Kennenlernen, das möglichst vielen HAP-Mitarbeiter zu einer neuen Anstellung verhilft - das ist die Intention der Jobmesse. Von 10 bis 16 Uhr sollen die Mitarbeiter die Gelegenheit haben, sich über andere Unternehmen zu informieren. Mehr als 30 Interessenten hätten bislang ihr Interesse bekundet, an der Messe teilzunehmen, sagte Monique van Eijk, die Wirtschaftsförderin der Stadt Penzberg. Firmen, die sich noch einklinken möchten, können sich bis zum Freitag, 31. Januar, unter der E-Mail-Adresse wirtschaftsfoerderung@penzberg.de melden.

Die Jobmesse organisieren die Stadt und der HAP-Betriebsrat gemeinsam mit den Lokalvertretungen der Agentur für Arbeit in Weilheim und in Bad Tölz. An Bord ist ferner der Arbeitgeber-Service Weilheim, der Arbeitgeber in den Bereichen Personalgewinnung, -bindung und -entwicklung unterstützt.

Thomas Nachtmann und Bayram Yerli vom HAP-Betriebsrat berichteten beim Pressegespräch zur Jobmesse im Penzberger Rathaus, dass fast alle Auszubildende in anderen Betrieben untergekommen seien. Zwei Azubis würden noch suchen. Einige Mitarbeiter hätten auf eigene Faust neue Arbeitsstellen gefunden. Doch die momentan schwächelnde Konjunktur im Metall- und Elektrobereich würden die Suche nicht vereinfachen. Zumal beim Automobilzulieferer Hörmann viele Angestellte beschäftigt seien, die älter als 50 sind, wie Nachtmann sagte. Auch wenn heute bis 67 gearbeitet werden soll, sei ein Neuanfang in diesem Alter schwierig. Die Jobmesse soll ihnen helfen, eventuell als Quereinsteiger bei anderen Unternehmen unterzukommen. Interesse haben etwa die Stadtwerke München bekundet. 300 Beratungsgespräche mit 150 Mitarbeitern hat die Agentur für Arbeit in Weilheim direkt im HAP-Werk geführt, die Tölzer Kollegen konnten etwa 100 Arbeitssuchenden weiterhelfen.

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Quelle:
SZ vom 22.01.2020
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