Penzberger Stadthalle:Überraschung in Pastell

Penzberger Stadthalle: Unter einem Potpourri an Farben legten die Sanierer im großen Saal der Stadthalle lindgrüne und gelbe Wände frei.

Unter einem Potpourri an Farben legten die Sanierer im großen Saal der Stadthalle lindgrüne und gelbe Wände frei.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Das denkmalgeschützte Gebäude aus den Zwanzigerjahren präsentiert sich nach der Sanierung im Innern in einem hellen Art-Deco-Stil. Tag der offenen Baustelle am Freitag.

Von Alexandra Vecchiato

Rosa, Gelb, ein blasses Grün - wer hätte gedacht, dass das Innere der Penzberger Stadthalle in solch zarten Tönen daherkommt. Derzeit sind Restauratoren und Handwerker dabei, das denkmalgeschützte Gebäude in sein Erscheinungsbild von 1927/28 zurückzuversetzen. Die Arbeiten sind zwar noch voll im Gange, aber für einen Aha-Effekt sei die Stadthalle soweit, sagt Bürgermeisterin Elke Zehetner. Interessierte Bürger können sich am Freitag, 21. Oktober, beim Tag der offenen Baustelle selbst ein Bild von der neuen alten Stadthalle machen. Bauleiter und Stadtbaumeister Justus Klement sowie die Fachplaner werden anwesend sein und die Besucher über die Baustelle führen.

Schwerpunkt an diesem Tag ist der große Saal. Man habe ein Potpourri an alten Farbschichten unter den dunklen Anstrichen gefunden, die die meisten Penzberger von vielen Veranstaltungen kennen dürften. Bei der Eröffnung der Stadthalle vor etwa 90 Jahren erstrahlte der Saal in Art-Deco-Pastell.

So sind die Türstöcke und Türen auf einer Seite in Lindgrün, auf der anderen in Gelb gehalten. Dieser Anstrich soll ebenso hergestellt werden wie das Rosa der Pfeiler im Saal. Die Rautendecke ist Weiß und Gelb. Verschwunden ist die dunkle Holzvertäfelung. Der gesamte Raum wirkt im Vergleich zu vorher luftig und hell. Erhalten werden soll dagegen der Parkett-Boden. Welchen Anstrich die Stadthalle außen bekommen wird, zeigen Musterachsen an der Rückseite.

Nicht nur der Saal kann besichtigt werden. Führungen werden darüber hinaus zur neu installierten Haustechnik wie Heizung und Lüftung geboten, Besucher können sich auch die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Bühnentechnik anschauen. Die alten Seilzüge seien gut erhalten, sagt Klement. Im Rohbau befindet sich der neue Nebensaal. Der Anbau mit seiner Glasfront zum Säubach soll die Gastronomie in der Stadthalle attraktiver machen. Von ihm aus gelangt man künftig auf eine Terrasse mit kleinem Biergarten. Für Vereine sind die Nebenräume in den Seitenflügeln interessant, die sie für Veranstaltungen mieten können.

Im Mai 2014 begann der Umbau der Stadthalle. Am 1. Mai 2017 soll das sanierte Gebäude offiziell wiedereröffnet werden - samt Maibaumaufstellung. Die Arbeiten fänden in "liebevoller Begleitung" durch die Denkmalschützer statt, sagt Bürgermeisterin Zehetner. Die Kosten belaufen sich derzeit auf gut 7,7 Millionen Euro. 1,8 Millionen schießen Städtebauförderung und Landesamt für Denkmalpflege zu. Ursprünglich hatte der Stadtrat nur eine Sanierung für 3,6 Millionen Euro geplant. Aber der Bau einer neuen Küche, der Anbau des Nebensaals und andere unvorhergesehene Arbeiten machen das Projekt teurer. Dass der Eröffnungstermin eingehalten werden kann, sichern Zehetner und Klement zu. Für die Gastronomie gibt es bisher keine Lösung. Es gebe Kandidaten, sowohl Wirte als auch Brauereien, sagt Zehetner. Die Stadt verhandle zweigleisig: So sei man durchaus aufgeschlossen, sollte eine Brauerei die Stadthalle pachten wollen und selbst einen Wirt suchen. Zudem führt die Stadt der Bürgermeisterin zufolge getrennte Gespräche mit Gastronomen und Bierlieferanten. Zehetner sprach davon, dass etwa die König-Ludwig-Schlossbrauerei mit ihr in Kontakt sei. Auf alle Fälle werde der Penzberger Stadtrat noch in diesem Jahr eine Entscheidung treffen müssen.

Tag der offenen Baustelle, Stadthalle Penzberg, Freitag, 21. Oktober, 14 bis 19 Uhr. Führungen um 14, 15, 16, 17 und 18 Uhr.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: