So eine Bratwurstsemmel ist schon etwas Feines, allemal zu dieser Jahreszeit. Im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst geht es an diesem Freitag, 22. Dezember, bei "Hannis Eismärchen" auf dem Penzberger Stadtplatz. Dann wird sich zeigen, ob Stadtrat André Anderl (Freie Fraktion) seine Wette gewinnen wird. Er hatte Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) in der Dezember-Sitzung des Stadtrats herausgefordert. Der Gegenstand der Wette: 50 Bratwurstsemmeln, die Zehetner spendieren muss, sollten mehr als 200 Kinder und Jugendliche die Eisfläche stürmen. Wird dieses Ziel verfehlt, übernimmt Anderl die Zeche.
An diesem Freitag ist von 12 bis 18 Uhr der "Kindertag" angesetzt, den die Aktion "Der Nikolaus kommt" allen Kindern und Jugendlichen zwischen null und 16 Jahren ermöglicht - getreu dem Motto "Der Nikolaus zahlt". Die jungen Schlittschuhläufer können nämlich kostenlos die Eisfläche nutzen. Wer einen Tafel-Ausweis vorlegen kann, bekommt obendrein die Ausleihgebühren für die Schlittschuhe spendiert. "Einen Teil dessen, was wir bei der Fotoaktion mit dem Nikolaus im vergangenen Jahr eingenommen haben, geben wir somit an die Kinder zurück", sagt Anderl.
Wie Anderl, der bei der Aktion "Der Nikolaus kommt" als Nikolaus auftreten und von seinem Fraktionskollegen Jack Eberl als Krampus begleitet wird, dem Stadtrat weiter berichtete, hätten sich der Loisachtaler Bauernladen und Jo's Bratwurststand bereit erklärt, für die Kinder und Jugendlichen 150 Bratwurstsemmeln zur Verfügung zu stellen. "Ich wette mit Ihnen, Frau Zehetner", überraschte Anderl die Bürgermeisterin in der Sitzung und schlug ihr die Wette mit den zusätzlichen 50 Semmeln vor. Wer die Wette gewinnt, wird sich am Freitag zeigen. Anderl hofft, am frühen Nachmittag gegen 14 Uhr den Gewinner präsentieren zu können.
Die Stadt Penzberg zieht indes eine positive Zwischenbilanz für "Hannis Eismärchen". Knapp 5000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene seien an den ersten zwölf Tagen über die Eisfläche auf dem Stadtplatz geflitzt, hätten Pirouetten gedreht und sich an dem winterlichen Eisvergnügen erfreut, schreibt Lisa Nagel vom Familienbüro in einer Pressemitteilung. Wenn der Besucherandrang anhält, könnten nach 31 Tagen Eismärchen - die Veranstaltung endet am Sonntag, 7. Januar - an die 13 000 Besucher mit Kufen übers Eis gefahren sein.
Auch die Schulen und Kindertageseinrichtungen seien gut vertreten gewesen, teilt Nagel mit. Bisher seien an sieben möglichen Tagen bereits 40 Schulklassen und Kindergartengruppen - und damit nochmals rund 900 Besucher mehr - aus Penzberg und Umgebung auf dem Stadtplatz gewesen. Bürgermeisterin Elke Zehetner ist mit dem bisherigen Verlauf des Eismärchens mehr als zufrieden: "Wir hatten bereits ein paar sehr gelungene Veranstaltungen und freuen uns auf die noch folgenden. Schön, wenn am Stadtplatz wieder so viel los ist."
Nach dem "Kindertag" kurz vor Heiligabend geht es weiter mit dem Programm: Am Sonntag, 24. Dezember, lädt die Stadt- und Bergknappenkapelle um 14 Uhr zu einem Weihnachtskonzert auf dem Stadtplatz ein. Für einen besonderen Höhepunkt zeichnet die Freiwillige Feuerwehr Penzberg am Samstag, 30. Dezember, verantwortlich: Dann heißt es von 17 Uhr an bei Hannis Eismärchen wieder "Fire & Ice". Gezeigt wird Willy Bogners gleichnamiger Sportfilm aus dem Jahr 1986, eine Hommage ans Skifahren. Schauplätze der Handlung sind neben Aspen auch St. Moritz und die Streif in Kitzbühel. Dazu gibt es pyrotechnische Vorführungen, einen Feuerspucker und kulinarische Überraschungen. Der Eintritt ist frei.
Am Montag, 1. Januar, folgt das Neujahrskonzert mit der Stadt- und Bergknappenkapelle Penzberg. Beginn ist um 17 Uhr. Zwei Tage später sind die Faschingsnarren unterwegs. Dann heißt es am Mittwoch, 3. Januar, nämlich "Kinderfasching on Ice". Zu sehen ist ein Kostümlauf mit dem Organisationskomitee (OK) Penzberger Fasching. Wild und laut wird es am Dreikönigstag, 6. Januar - wenn die Penzberger Beaschdn "Hannis Eismärchen" unsicher machen. Die unheimlichen Gesellen treten um 18 Uhr am Stadtplatz auf. Daran schließt sich die sogenannte Finalparty mit der Band Gaudibox an.
Am letzten Veranstaltungstag, 7. Januar, lädt schließlich der Verein "Solidarität" zu seiner Finalshow um 18 Uhr ein. Danach heißt es Abschied nehmen von dem eisigen Freizeitvergnügen. Bis zum nächsten Winter.
Hannis Eismärchen: geöffnet in den Weihnachtsferien von Montag bis Donnerstag von 10 bis 21 Uhr, Freitag 10 bis 21.30 Uhr, Samstag 10 bis 21.30 Uhr; Heiligabend 10 bis 16 Uhr; Silvester 10 bis 16 Uhr und 21 bis 1 Uhr; am 7. Januar 10 bis 19 Uhr