Penzberg:Verlässlichkeit von morgens bis abends

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Von Herbst an verbindet eine neue Linie den Penzberger Bahnhof mit der Firma Roche, dem Gewerbegebiet, Jugendzentrum und dem Sportstadion. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Stadt Penzberg führt von September an eine neue Stadtbuslinie ein

Von Arnold Zimprich, Penzberg

Die Stadt Penzberg bekommt mit der Linie 3 eine neue Stadtbuslinie. Sie wird künftig den Bahnhof mit dem Betriebsgelände der Firma Roche verbinden, das Gewerbegebiet Grube/Nonnenwaldstraße, Jugendzentrum und Sportstadion miteinander verknüpfen sowie neue Haltestellen an der Ludwig März-Straße, der Stadthalle und der Bürgermeister Rummer-Straße anfahren. Zum 1. September 2020 soll die neue Linie, die im Viertelstunden-Takt verkehren wird, den Betrieb aufnehmen. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen.

Es fühlte sich schon fast wie Routine an, so gelassen leitete der neue Penzberger Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) seine erste Stadtratssitzung - die aus Corona-Gründen in der Penzberger Stadthalle stattfinden musste. Altbürgermeisterin Elke Zehetner (SPD) nahm vor dem Podium links Platz, hinter ihrem Fraktionskollegen Adrian Leinweber - die Kräfteverhältnisse haben sich verschoben, die mit sechs Sitzen stärkste Fraktion im Stadtrat stellt nun die CSU, ein Novum in der Geschichte der auf dem Bergbau begründeten Stadt.

Der neuen Stadtbuslinie muss eine andere weichen: "Die Linie 4 wird dafür sukzessive eingestellt", erläuterte Ordnungsamtsleiter Peter Holzmann. "Unsere Bürger wollen Verlässlichkeit - das bekommen sie mit der Linie 3 von morgens bis abends". Diese soll mit einem 27-sitzigen Bus bedient werden. "Wenn wir merken, dass das Angebot nicht ausreichend angenommen wird, können wir das immer noch reduzieren", so Holzmann. CSU-Fraktionsvorsitzende Christine Geiger gab zu bedenken, dass während der Aufrechterhaltung der Corona-Maßnahmen ein größerer Bus von Vorteil sei. Holzmann versprach sich vom erweiterten Stadtbus-Angebot einen Werbeeffekt e "wir wollen mehr Öffentlichkeitswirksamkeit". Einen weiteren Vorteil habe die Linie - sie kreuze die Bahnhofsstraße nicht an der beampelten Penzberger Hauptkreuzung mit der Karlstraße, wodurch Staus vermieden werden.

Penzberg ist eine prosperierende Stadt - da geriet zur Randnotiz, dass Stadtkämmerer Johann Blank in der Sitzung zudem in Aussicht stellte, dass sich die Kosten für die von der Stadt getroffenen Corona-Schutzmaßnahmen wie Mundschutze und Desinfektionsstationen von ursprünglich veranschlagten 20 000 Euro auf 125 000 Euro erhöhen werden. Auf den Einwand von Adrian Leinweber, wie sich eine so eklatante Kostensteigerung denn erklären lasse, antwortet Blank lapidar: "Das umfasst das ganze Maßnahmenpaket". Man habe schlichtweg nicht abschätzen können, welcher Aufwand zur Corona-Eindämmung betrieben werden muss.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war das Jugendzentrum "Chill Out", an dessen jetzigem Standort in der Nonnenwaldstraße das Parkhaus für Penzbergs neues Schwimmbad gebaut wird. Die Umbaumaßnahmen am neuen Standort in der ehemaligen Molkerei in der Christianstraße werden teurer als geplant - es stehen Mehrkosten von 25 000 Euro im Raum, das Budget für die Baumaßnahme beträgt bereits gut 180 000 Euro. Grund für die Mehrkosten seien Teuerungen bei der barrierefreien Erschließung des Gebäudes, zudem müsse die Trinkwasserversorgung den aktuelle Hygienevorschriften angepasst werden, Änderungen bei der Planung des Gebäudezugangs bedingten eine Überarbeitung der Pläne. "Was erwartet uns noch?", fragte Christine Geiger, schließlich werde schon genug Geld in das Jugendzentrum gesteckt. "Bestandsertüchtigung hat nichts mit den Jugendlichen zu tun", konterte Stadtbaumeister Justus Klement, der das Geld gut aufgehoben sieht. Trotzdem ist es "schon eine stolze Summe", wie SPD-Stadträtin Regina Bartusch abschließend feststellte.

© SZ vom 28.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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