Wohnzimmer Rathauspassage:Kostspieliger Umbau

Wohnzimmer Rathauspassage: Früher wurde hier Mode verkauft. Künftig sollen im Erdgeschoss Kinder einen Ort zum Lesen finden. Im Obergeschoss möchte die VHS Bewegungskurse anbieten.

Früher wurde hier Mode verkauft. Künftig sollen im Erdgeschoss Kinder einen Ort zum Lesen finden. Im Obergeschoss möchte die VHS Bewegungskurse anbieten.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Neue Kinderbibliothek und Volkshochschul-Räume: Penzberger Stadtrat ist über die hohen Investitionen nicht erfreut.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Noch im Oktober vergangenen Jahres stimmte der Penzberger Stadtrat ohne Zaudern zu, ehemalige Ladenflächen in der Rathauspassage umbauen zu lassen. Die Stadtbücherei plant, in die Erdgeschoss-Ebene ihre Kinderbibliothek zu verlagern. Das Obergeschoss möchte die Volkshochschule für Bewegungskurse nutzen. Fünf Monate später scheinen sich manche Stadträte zu wünschen, damals nicht so schnell zugestimmt zu haben. Denn dem Gremium wurden am Dienstag die Kosten für den Umbau präsentiert. Auf gut 130 800 Euro beläuft sich die Investition. Eine beachtliche Summe fanden die Stadträte - insbesondere angesichts der Tatsache, dass das Penzberger Stadtsäckel bei Weitem nicht mehr prall gefüllt ist. Da war es nur ein kleiner Trost, dass die Kämmerei einen Deckungsvorschlag parat hatte. Trotzdem stimmte der Stadtrat dem Vorhaben zu.

Ende 2022 schloss das Modehaus Lampka. Ein Teil dieser Ladenfläche in der Rathauspassage gehört der Stadt. Er soll künftig von Bücherei und VHS genutzt werden. Damit das klappt, bedarf es einiger Umbauten. Mit dem Umzug der Kinderbibliothek wollte die Stadt Penzberg das Projekt "Wohnzimmer Rathauspassage" umsetzen. Der große Wurf musste zwar aus Kostengründen auf Eis gelegt werden. Startschuss für eine Peu-a-peu-Realisierung soll nun das "Kinderzimmer Stadtbücherei" sein. Büchereileiterin Katrin Fügener konnte eine Förderung in Höhe von 14 000 Euro für Möbel durch die Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen sichern. Im Oktober hieß es, dass sich die Gesamtinvestition auf unter 30 000 Euro belaufen würde. Alle Einbauten samt Möblierung wurden von der Bücherei bereits bestellt und bezahlt.

Die Eröffnung im Mai muss verschoben werden

Rodja Maier vom Stadtbauamt legte dem Stadtrat in der März-Sitzung eine andere Kalkulation vor. Neben Elektroarbeiten (mehr als 45 500 Euro) müssen unter anderem alte Folien an Fenstern entfernt, kaputte Glasscheiben ausgetauscht und eine neue Beleuchtung installiert werden. Was noch verschoben werden könnte, sei ein Sonnenschutz, sagte Maier. Denn so ein außen liegender Schutz sei förderungsfähig. Die komplette Ostfassade müsse in diesem Punkt ertüchtigt werden. "Das könnte ein Jahr später als Gesamtmaßnahme laufen."

Seine Fraktion stimme zu, sagte Hardi Lenk (SPD), wenngleich die Sache einen faden Beigeschmack habe. Wenn das Gremium vorher gewusst hätte, was der Umbau kostet, wäre die Abstimmung eventuell anders gelaufen. Er bat die Verwaltung, solche Projekte künftig "vorher besser zu prüfen". Der Stadtrat stimmte dem Umbau zu, der Sonnenschutz wird vorerst nicht installiert. Feststeht, dass die geplante Eröffnung im Mai verschoben werden muss.

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