Süddeutsche Zeitung

Im Zuge der Brückensanierung:Penzberg bremst Straßensanierung

Um Optionen für die Umgestaltung zu behalten, soll bei der Erneuerung der Staatsstraße 2063 der Knotenpunkt an der Bichler Straße ausgespart werden.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Die Staatsstraße 2063 zwischen Penzberg und Bichl ist eine wichtige und viel genutzte Verbindung. Noch in diesem Jahr könnte es auf der Strecke zu erheblichen Behinderungen kommen. Denn im Zuge des Neubaus der Schöggerbrücke an der Loisach soll die Asphaltdecke zwischen Bichl bis Penzberg erneuert werden. Die Arbeiten werden am Penzberger Ortsschild nicht enden. Das Staaliche Bauamt Weilheimer würde die Fahrbahndecke gerne bis zur Abzweigung der Bichler Straße beim Rewe-Supermarkt erneuern. Es gibt allerdings einen Haken an der Sache: Wenn die staatliche Behörde schon Geld für neuen Asphalt auf Penzberger Flur ausgibt, dann muss sich die Stadt im Gegenzug verpflichten, die Straße für zehn Jahre nicht anzutasten, aufzureißen oder Ähnliches. Genau das aber möchte die Kommune Penzberg nicht, weil dieser innerstädtische Knotenpunkt laut neuem Mobilitätskonzept eventuell umgestaltet werden müsste.

Auch wenn das Mobilitätskonzept noch nicht vorliegt, sprach sich Armin Jabs (Bürger für Penzberg) am Dienstag im Bauausschuss dafür aus, keine ungewollten vollendeten Tatsachen zu schaffen. Das Gremium folgte seiner Warnung. An der Einmündung Karlstraße/Bichler Straße ist unter anderem ein Kreisverkehr im Gespräch. Für einen solchen hat die Stadt zwar in den kommenden Jahren kein Geld, dennoch, so Jabs, könnte ein Umbau des Knotenpunktes notwendig sein. Dort staut sich zu Stoßzeiten der Verkehr, weshalb die Stelle optimiert werden soll. Ferner gibt es Überlegungen, den Verkehr komplett über die Bichler Straße zu leiten. Somit könnte die Karlstraße zwischen Abzweigung und Hauptkreuzung beruhigt werden.

Noch ein Grund spricht gegen den Vorschlag des Staatlichen Bauamts. Die Penzberger Stadtwerke planen, in dem Bereich in den kommenden Jahren einen neuen Kanal zu bauen. Deshalb gab der Bauausschuss den Weilheimern mit auf den Weg, sich direkt mit dem Penzberger Kommunalunternehmen abzustimmen. Das Gremium einigte sich darauf, der Behörde mitzuteilen, dass die Staatsstraße nur bis zur Fußgängerampel am Supermarkt erneuert werden solle. Der Knotenpunkt Bichler Straße bleibt somit ausgespart.

Nicht einmischen möchte sich die Stadt, was die Bushaltestellen an der Strecke angeht. So wolle man verhindern, an den Kosten beteiligt zu werden. "Wenn wir uns was wünschen, müssen wir es auch zahlen", sagte Bürgermeister Stefan Korpan (CSU). Daher solle das Staatliche Bauamt diese Punkte direkt mit dem RVO abstimmen. Obendrein gibt es noch zwei Haltebuchten an der Staatsstraße. Jene in Richtung Bichl würde die Stadt gerne erhalten, weil sie von Fahrgästen oft genutzt werde. Die zweite "in der Pampa" könne hingegen zurückgebaut werden, sagte Korpan. Die Penzberger Polizei wünscht sich, dass eine Haltebucht so ausgebaut wird, dass Verkehrskontrollen speziell von großen Fahrzeugen problemlos möglich sind.

Die Baumaßnahmen an der Schöggerbrücke über die Loisach laufen schon seit 2022. Das alte Bauwerk aus dem Jahr 1954 muss ersetzt werden. Momentan fließt der Verkehr über eine Ersatzbrücke. Die Arbeiten am Neubau sollen voraussichtlich im Oktober 2023 abgeschlossen sein. Die Asphaltierung soll dann von Oktober bis Dezember stattfinden. Im Frühjahr 2024 soll die Behelfsbrücke schließlich zurückgebaut werden.

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