Kuriose Diskussion:Schwierige Namensfindung

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Der Platz zwischen den Sporteinrichtungen, Parkhaus und der Zufahrt von der Birkenstraße in Penzberg sollte einen eigenen Namen bekommen. Der Bauausschuss konnte sich auf keine Variante einigen. (Foto: Stadt Penzberg)

Wie soll der Vorplatz am neuen Penzberger Familienbad heißen? Der Bauausschuss fand trotz vielfältiger Vorschläge letztlich keine Antwort auf die Frage.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Es ist eine der vielen Großbaustellen in der Stadt Penzberg: Das Schwimmbad "Piorama" nimmt Gestalt an, wie auch das neue Parkhaus - der richtige Zeitpunkt also, um sich über Hausnummer und Adressen zu unterhalten. Das Stadtbauamt präsentierte dem Penzberger Bauausschuss nun Vorschläge, damit die diversen Sporteinrichtungen und andere Gebäude von Rettungskräften und Nutzer schnell gefunden werden können. Nur mit der Namensgebung für den Vorplatz am neuen Familienbad tat sich das Gremium schwer. Nicht so richtig wollten die Vorschläge gefallen, zumal einige Stadträte der Ansicht sind, dass es für den überschaubaren Flecken gar keinen eigenen Namen bräuchte. "Das ist zu gewollt", sagte etwa Sebastian Fügener (Grüne). Eine Entscheidung wurde kurzerhand vertagt.

Das alte, abgerissene Wellenbad hatte noch die Adresse Seeshaupter Straße 22, obschon das Gebäude an der Birkenstraße stand. Künftig soll alles logischer und klarer werden: Dem Piorama ist nun die Adresse Birkenstraße 2 zugeordnet, das Parkhaus steht an der Birkenstraße 2a; die Adresse der städtischen Sporthalle ist in Zukunft Birkenstraße 2b, die des Blockheizkraftwerks Weidenweg 1. So weit, so gut. Nun gibt es allerdings weitere Vorschläge, den Vorplatz mit einem Namen zu versehen. Darunter zu finden ist etwa Franziska-van-Almsick-Platz, wie ebenso Derichs-Ernst-Platz, Verena-Eberle-Platz und Edith-Böhm-Platz - allesamt dem Schwimmsport verschrieben. Oder nach Michael Boos, SPD-Mitglied und Opfer der Penzberger Mordnacht, solle der Platz benannt werden, so ein weiterer Vorschlag. Auf die Entstehung der Stadt Penzberg zielt die Bezeichnung "Neufischhaber" ab, ebenfalls auf der Liste der Verwaltung.

Die Bürger für Penzberg (BfP) indes favorisieren "Am Sportpark", wie Fraktionssprecher Armin Jabs kundtat. Aber das sei doch gar kein richtiger Sportpark, erwiderte Fügener. Seine Fraktion plädiert für "Grüne Mitte". Die CSU wiederum könnte mit "Am Sportpark" leben, doch viel schöner sei "An den Birken". Schließlich sehe die neue Bepflanzung viele Birken auf dem Areal vor, sagte Maria Probst. "Birken werden bildprägend sein. Das ist total logisch." In der Kürze liegt die Würze, weshalb sich ihre Fraktion auch simpel "Am Bad" vorstellen könnte.

Während Penzberg Miteinander (PM) - vertreten im Gremium durch Martin Janner - erneut versuchte, "Marie-Juchacz-Straße" (Gründerin der Arbeiterwohlfahrt) an den Mann und die Frau zu bringen, meldeten sich erste Stimmen im Ausschuss, die nach der Sinnhaftigkeit des Unterfangens fragten. Jack Eberl (Freie Lokalpolitik Penzberg) etwa fand, dass der Vorplatz keinen Namen bräuchte. Es genügten die eindeutigen Zuordnungen der Gebäude zu Straßen und Hausnummern. "Da wissen Feuerwehr und BRK, wohin sie müssen", sagte er. Hardi Lenk betonte, wenn schon Name, dann einer, der spezifisch für Penzberg sei. Einen Sportpark gebe es auch in Timbuktu. Weil sich kein klares Meinungsbild herauskristallisierte, wurde der Tagesordnungspunkt letztlich vertagt.

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