Asyl:Notunterkunft in Sporthalle

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Notunterkunft an der Bürgermeister-Prandl-Schule: In der kleineren Turnhalle sollen die Übernachtungsmöglichkeiten für die Geflüchteten eingerichtet werden, in der größeren der Gemeinschaftsbereich. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Landkreis Weilheim-Schongau richtet an der Bürgermeister-Prandl-Schule in Penzberg eine Unterbringung für Geflüchtete ein. Ortskräfte aus Afghanistan können in der Stadt bleiben.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Es sind gute Nachrichten für die afghanischen Ortskräfte, die seit November 2021 in Penzberg leben. Sie können wohl in einer der beiden Gemeinschaftsunterkünfte an der Nonnenwaldstraße bleiben. Allerdings gilt dies nicht für alle Geflüchteten aus Afghanistan und Syrien. Das teilte Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) am Rande der Bauausschusssitzung am Dienstag mit. "Wir wollen die Integrierten bei uns behalten", sagte Korpan, vor allem die Familien. Weil das Landratsamt Weilheim-Schongau allerdings mit weiteren Asylsuchenden rechnet, sollen die beiden Turnhallen an der Bürgermeister-Prandl-Schule (Grund- und Mittelschule) als Notunterkunft ausgestattet werden. Maximal 50 Personen könnten dort untergebracht werden.

Helmut Hartl, Leiter des Sachgebiets Asyl in der Weilheimer Kreisbehörde, schilderte im Bauausschuss den Sachstand: Der Landkreis könne in der Regel alle 14 Tage mit einem Bus mit 50 Asylsuchenden aus München rechnen. "Wer aus dem Bus aussteigt, woher die Menschen kommen, das wissen wir vorher nicht." Auch Vorhersagen, ob der die Zahl der Flüchtlinge abebbe oder anwachse, ließen sich nicht treffen. "Man kann aber davon ausgehen, dass wieder mehr Menschen kommen, wenn das Wetter schön wird", sagte Hartl. Sie alle, egal ob Einzelpersonen oder Familien, unterzubringen, sei eine Herausforderung. Habe der Landkreis Weilheim-Schongau 2018/2019 insgesamt 100 Unterkünfte angemietet, rechne er in diesem Jahr mit 200. "Wir nehmen alles von der Ein-Zimmer-Wohnung bis zum Bauernhof", betonte Bernhard Pössinger von der Kontaktstelle Asyl und Integration des Landratsamts.

Landkreis sucht Wohnungen

Der Wohnungsmarkt ist angespannt, da auch die Geflüchteten aus der Ukraine auf ihn drängen. Was man nicht mehr wolle, sei, große Turnhallen dauerhaft zu belegen, so Pössinger. Stattdessen wurde etwa das alte Krankenhaus in Peißenberg entsprechend ausgestattet für 150 Menschen, in Peiting wird eine Modul-Anlage errichtet für bis zu 144 Personen. In Penzberg soll noch in diesem Monat eine Notunterkunft entstehen. Nach Rücksprache mit der Stadt hat man sich für die Sporthallen an der Grund- und Mittelschule entschieden. "Vielleicht brauchen wir sie nicht", meinte Hartl. Dennoch wolle man die Hallen herrichten, um schnellstmöglich reagieren zu können. Sollten dort Geflüchtete einquartiert werden, solle dies nicht von Dauer sein. "Maximal 14 Tage", sagte Hartl.

In der kleineren Halle wird der Schlafbereich eingerichtet, in der größeren der Aufenthaltsraum. Die Infrastruktur wie Küchen und Waschmaschinen befinden sich in Containern vor den Hallen. Es wird einen Sicherheitsdienst geben. Die Eltern der Grund- und Mittelschüler werden über die Pläne schriftlich informiert.

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