Betreutes Wohnen:Penzbergs neue Mitte

Hotel Olympia

Das Olympia-Haus im Penzberger Zentrum beherbergt neben Hotelzimmern und Wohnungen auch Läden und eine Apotheke.

(Foto: Alexandra Vecchiato)

Das Hotel Olympia soll umgebaut und aufgestockt werden. Das würde das Gesicht des Zentrums verändern.

Von Alexandra Vecchiato

Penzbergs Zentrum steht ein Wandel bevor. Der neue Eigentümer des Hotels Olympia plant, das prominente Gebäude an der Ecke Bahnhof- und Karlstraße zu sanieren und aufzustocken. Ein Hotel soll das Haus allerdings nach seinen Plänen künftig nicht mehr sein. "Service Living" soll dort entstehen, also eine Form des Wohnens mit Betreuung. Der Bauausschuss des Stadtrats begrüßte die Planung - mit einer Einschränkung: Statt wie vom Bauwerber gewünscht sechs Geschosse, soll das umgebaute Haus Olympia künftig fünf Geschosse bekommen.

Seit Jahren gilt das Hotel Olympia vielen Penzbergern als Schandfleck inmitten der Stadt. Es war Ende der 1960er-Jahre an der Hauptkreuzung gebaut worden. 2017 stand das Gebäude für 2,7 Millionen Euro zum Verkauf. Auf einem Immobilien-Portal war die Immobilie als "gepflegtes Anlageobjekt" angepriesen worden. Allein als Hotel wurde das Olympia schon lange nicht mehr genutzt. 13 Wohnungen wurden hauptsächlich an Praktikanten der Firma Roche vermietet. 20 weitere Hotelzimmer gibt es, dazu einen Frühstücks- und Aufenthaltsraum. Im Erdgeschoss befinden sich gewerblich genutzte Einheiten, etwa die Filiale einer Drogeriekette und die Kreuzapotheke. Das Grundstück ist insgesamt etwa 1420 Quadratmeter groß.

Der rechtskräftige Bebauungsplan "Altstadtsanierung" sieht für das Areal an der Karlstraße 33 einen viergeschossigen geschlossenen Baukörper vor. Im rückwärtigen Bereich ist eine ein- bis zweigeschossige Bebauung erlaubt. Von diesen Festsetzungen möchte der Eigentümer befreit werden. Er plant, das Hotel Olympia umzubauen. Entstehen sollte ein Gebäude mit sechs Vollgeschossen.

Dieses neue Gebäude erschien dem Bauausschuss jedoch als zu massiv. Die Stadträte folgten dem Vorschlag des Bauamts, nur fünf Geschosse zu genehmigen, wobei das fünfte als zurückgesetztes Staffelgeschoss mit Flachdach ausgestaltet werden soll. Somit, so die Argumentation, würde sich das Olympia an dem Gebäude der Volksbank und dem geplanten Neubau an der Ecke Bahnhof-/Philippstraße orientieren. Mit diesen Häusern entstehen markante Punkte an einer der beiden Hauptverkehrsadern Penzbergs.

Abgeschlossen ist das Vorhaben trotz des grundsätzlichen Einverständnisses im Bauausschusses allerdings nicht. Schwierig wird es für den Bauherrn, die erforderliche Anzahl an Stellplätzen auf seinem Grundstück nachzuweisen. Derzeit gehören 15 zum Hotel. Stadtbaumeister Justus Klement betonte, dass diese Frage bei der Behandlung des Bauantrags geklärt werden müsse. Thomas Keller (SPD) sah darin ein Kernproblem und schlug vor, die Stellplatzsatzung zu überarbeiten. Sonst seien derartige Bauvorhaben zum Scheitern verurteilt. Vor einer Änderung der Satzung warnte indes Ordnungsamtsleiter Peter Holzmann mit Verweis auf den hohen Parkdruck in der Innenstadt.

Ebenfalls nicht geklärt ist, ob die Richtlinie für sozialgerechte Bodennutzung (SoBoN) bei diesem Vorhaben greift, also ob der Bauherr einen Teil für sozialen Wohnbau zur Verfügung stellen muss. Dazu käme es, sofern die Geschossflächenmehrung mindestens 500 Quadratmeter beträgt, sagte Klement. Ehe der Eigentümer loslegen kann, muss er unter anderem die Übernahme der Planungskosten zusichern. Zuerst muss der Stadtrat das Projekt billigen.

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