Kommunalwahl in Penzberg:Sechs Kandidaten, eine Bühne

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Was bringt die Zukunft für Penzberg? Diese und andere Fragen sollen bei der Podiumsdiskussion der SZ mit den Bewerbern fürs Bürgermeisteramt beantwortet werden.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Noch nie haben in jüngster Vergangenheit so viele Herausforderer in der Stadt Penzberg gedacht, das Bürgermeisteramt besser ausüben zu können als ein Amtsinhaber. Vier Männer und eine Frau treten bei der Kommunalwahl am 15. März dieses Jahres gegen Bürgermeisterin Elke Zehetner (SPD) an. Bisher ist Penzberg traditionell von der SPD regiert - das könnte sich ändern. In der roten Hochburg scheint alles möglich. Die SZ Bad Tölz-Wolfratshausen hat deshalb eine Podiumsdiskussion mit allen Kandidaten organisiert unter dem Motto "Reden wir über Penzberg".

2019 war kein einfaches Jahr für Bürgermeisterin Elke Zehetner. Nicht einmal ihre eigene Nominierung lief reibungslos ab. Die bis dahin parteifreie Zehetner musste in die SPD eintreten, sonst hätte sie als Frontfrau der Genossen nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren dürfen. Von Frieden in der Weihnachtszeit war keine Spur, weil der Standort der neuen Kinderkrippe an der Birkenstraße vielen nicht gefiel. Und das Murren der Penzberger ist kaum zu überhören. Kurzum: Mag so mancher die Anzahl an Aspiranten auf den Chefsessel im Rathaus als Zeichen einer lebendigen Demokratie in der Stadt wahrnehmen, sehen andere darin den Beweis für die große Unzufriedenheit mit der Stadtpolitik.

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(Foto: Manfred Neubauer)

Amtsinhaberin Elke Zehetner (SPD) kandidiert zum zweiten Mal.

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(Foto: Manfred Neubauer)

Armin Jabs tritt für die Bürger für Penzberg im März an.

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(Foto: Manfred Neubauer)

Grüne Inhalte vertritt Kerstin Engel, die ins Rathaus möchte.

Stellt das "Miteinander" in den Vordergrund: Markus Bocksberger.

Mit ihm setzt die CSU auf ein neues Gesicht: Stefan Korpan.

Er braucht 180 Stimmen, um antreten zu können: Michael Kühberger.

Bürgermeister zu sein, ist auch kein leichter Job. Zum einen ist man gewählter Vertreter der Bürger, zum anderen Leiter der städtischen Verwaltung - der Spagat zwischen Chef, der vielleicht mal auf den Tisch hauen muss, und "kleinem Landesvater", der die Stadtgesellschaft zusammenhält, muss erst einmal geschafft werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Mann oder eine Frau dieses Amt inne hat. Jedem kann man es nicht recht machen.

Dennoch sind fünf Herausforderer der Meinung, geeigneter zu sein als Zehetner. Für die Grünen wirft die in der Stadtpolitik erfahrene Kerstin Engel ihren Hut in den Ring. Die CSU tritt mit Polit-Neuling Stefan Korpan an. Die Bürger für Penzberg (BfP) setzen auf ihren Fraktionssprecher Armin Jabs. Die Freie Lokalpolitik Penzberg (FLP) - eine Abspaltung der CSU-Fraktion im Stadtrat - sieht in Michael Kühberger den geeigneten Kandidaten. Auch die SPD-Fraktion musste dieses Jahr Federn oder besser gesagt: Mitglieder lassen.

Sechs Kandidaten, aber nur ein Chefsessel im schmucken Penzberger Rathaus. Die Wähler entscheiden am Sonntag, 15. März, wer das Rennen macht. Allerdings ist bei der Anzahl an Bewerbern eine Stichwahl am 29. März wahrscheinlich. (Foto: Manfred_Neubauer)

Markus Bocksberger verließ aus Unzufriedenheit das rote Lager und tritt als Bürgermeisterkandidat für "Penzberg miteinander" an - voraussichtlich, denn um zur Kommunalwahl zugelassen werden zu können, brauchen Bocksberger und die Stadtratsliste von "Penzberg miteinander" jeweils 180 Unterstützerunterschriften. Das gleiche gilt auch für Michael Kühberger und die FLP, da auch sie zum ersten Mal bei einer Kommunalwahl antreten. Wer noch unterschreiben möchte, hat dazu bis zum 3. Februar im Rathaus die Gelegenheit.

Wer auch immer die Wahl im März für sich entscheidet, hat viel Arbeit vor sich. Was passiert mit dem Edeka-Gelände und dem Bahnhofsareal? Es sind nicht die einzigen Fragen, auf die die Kommunalpolitiker eine Antwort finden müssen. Ein millionenschweres Blaulichtzentrum in der Layritz-Halle soll als Leuchtturmprojekt realisiert werden. Und über allem steht die Schaffung von neuem und vor allem bezahlbarem Wohnraum.

Penzberg entwickelt sich rasant. Zahlreiche Projekte sind in der Planung. Doch wie viel Wachstum verträgt die oberbayerische Kleinstadt? Wie soll Penzberg in 20 Jahren aussehen? Welche Voraussetzungen wie Kinderbetreuungsstätten, Verkehrskonzepte, Nahversorgung oder Senioreneinrichtungen müssen dafür geschaffen werden? Die Podiumsdiskussion möchte dem auf den Grund gehen. Zuhörer sollen an diesem Abend ebenfalls Gelegenheit bekommen, Fragen zu stellen.

SZ im Dialog - "Reden wir über Penzberg", Podiumsdiskussion mit den Bürgermeisterkandidaten. Donnerstag, 16. Januar, um 19.30 Uhr (Einlass: 19 Uhr) im Großen Saal der Stadthalle Penzberg, Michael-Pfalzgraf-Platz 1. Wer sich nicht selbst zu Wort melden möchte, kann seine Frage im Vorfeld an lkr-wolfratshausen@sueddeutsche.de mailen

© SZ vom 09.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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