Angespannte Finanzlage:Container statt Neubau

Angespannte Finanzlage: Die Erweiterung des Penzberger Gymnasiusm ist vorerst vom Tisch.

Die Erweiterung des Penzberger Gymnasiusm ist vorerst vom Tisch.

(Foto: Manfred Neubauer)

Der Landkreis Weilheim-Schongau streicht die Erweiterung des Penzberger Gymnasiums aus Kostengründen.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Das Penzberger Gymnasium platzt aus allen Nähten, das ist seit Jahren bekannt. Und die Situation wird durch die Wiedereinführung des neunstufigen Gymnasiums (G 9), die 2025 abgeschlossen sein soll, nicht besser. Zehn zusätzliche Klassenzimmer werden dafür benötigt. Dem Landkreis Weilheim-Schongau bleibt als Schulträger eigentlich nichts anderes übrig als ein Erweiterungsbau. Doch diese Pläne sind vorerst vom Tisch. Angesichts klammer Kassen sind sowohl die Erweiterung als auch die Sanierung am bestehenden Schulhaus gestrichen. Nur der Grundstückserwerb für einen Anbau steht in diesem Jahr im Finanzplan. Veranschlagt sind dafür vier Millionen Euro.

Noch in der Penzberger Bürgerversammlung im November vergangenen Jahres warb Landrätin Andrea Jochner-Weiß (CSU) bei den Kommunalpolitikern um Mithilfe. Der Landkreis brauche die Stadt bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück für den Erweiterungsbau, sagte sie und fügte hinzu, dass man um einen Ausbau des Gymnasiums nicht umhinkomme. Sobald die Grundstücksfrage geklärt sei, führte Jochner-Weiß weiter aus, würde das Vorhaben in Angriff genommen.

Auch die Sanierung der Realschule ist "offen"

In der gemeinsamen Sitzung des Finanz- und des Kreisausschusses in Weilheim stellte sich der Sachverhalt nun anders dar, obschon die Schule vom Jahr 2025 an einen zusätzlichen Jahrgang hat. Für die Jahre 2024 bis 2026 waren 2,1 Millionen Euro für die Fassadensanierung am Gebäudeteil B eingeplant. 7,3 Millionen wollte der Landkreis in die Generalsanierung des C-Traktes in den Jahren 2025 und folgende investieren. Der Anbau - geplant für die Jahre 2024 bis 2026 - war mit zehn Millionen Euro veranschlagt. Alles gestrichen. Auch die Generalsanierung der Realschule Penzberg in Höhe von 18 bis 20 Millionen Euro ist "offen".

Angespannte Finanzlage: Das alte Molkerei-Gebäude an der Christianstraße müsste für einen Anbau voraussichtlich abgerissen werden.

Das alte Molkerei-Gebäude an der Christianstraße müsste für einen Anbau voraussichtlich abgerissen werden.

(Foto: Manfred Neubauer)

Wie Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) auf Nachfrage sagte, wolle der Landkreis das Gelände der ehemaligen Molkerei an der Christianstraße erwerben. Das Areal grenzt direkt an das Schulzentrum (Gymnasium und Realschule) an der Karlstraße. Das Problem: Dort gibt es noch Mieter. Finanziell müsse man sich auch noch einigen, so Korpan, der Gesprächsbedarf sieht. Kreiskämmerer Norbert Merk hat in der Sitzung am Montag seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, dass die Stadt Penzberg dem Landkreis beim Grundstückserwerb entgegenkommt. Ferner hat er angekündigt, Container am Gymnasium als Zwischenlösung aufzustellen. Vor 2028 ist nicht mit einem Erweiterungsbau zu rechnen.

Ein Entgegenkommen fällt aus Sicht der Stadt schwer. Penzberg zahlt in diesem Jahr gut 29 Millionen Euro Kreisumlage an Weilheim-Schongau. Für viele Stadträte kommt dafür zu wenig zurück. Korpan kritisiert zudem eine Ungleichbehandlung: "Wieso wird beim Gymnasium gestrichen, aber die Altenstädter Förderschule im Finanzplan gelassen", fragt er.

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