Penzberg:Genug Stimmen für Bad-Begehren

Penzberger Initiative hat 1829 Unterschriften für die Sanierung gesammelt

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Das Quorum für das Wellenbad-Bürgerbegehren ist erreicht. Wie Ordnungsamtschef Peter Holzmann mitteilt, ergab dies die Überprüfung der eingereichten Unterschriften. Damit hat das Begehren die erste Hürde genommen. Vergangene Woche hatte der Organisator und Leiter des Schwimmvereins, Wolfgang Kling, 172 Unterschriftenlisten für den Erhalt und die Sanierung des Wellenbads im Rathaus abgegeben. 1158 Unterschriften sind notwendig, 1829 hatten die Bürgerbegehren-Initiatoren eingereicht. Davon sind 1624 Unterschriften gültig.

Am Dienstag, 28. März, wird der Stadtrat über die Zulässigkeit des Begehrens entscheiden. Stimmt er zu, kommt es zum Bürgerentscheid. Als erste Fraktion haben sich die Bürger für Penzberg (BfP) in Sachen Schwimmbad-Neubau positioniert. Sie unterstützen das Bürgerbegehren mit ihren Unterschriften. Damit nicht genug: Sollte es keinen Konsens zwischen Stadtwerken und Bürgerbegehren-Organisatoren geben, wollen die BfP auf die Straße gehen und selbst 425 Unterschriften sammeln. So viele würden gebraucht, um eine außerordentliche Bürgerversammlung zu erzwingen, sagt BfP-Stadtrat Wolfgang Sacher.

Die Informationsveranstaltung zum Wellenbad-Abriss und dem geplanten Neubau eines Schwimmbads an selber Stelle vor ein paar Wochen bewertet Sacher kritisch. Es könne nicht angehen, dass ein Bäder-Fachmann sich nur einen halben Tag lang die Einrichtung an der Seeshaupter Stadthalle anschaue und anschließend im Sitzungssaal des Rathauses verkünde, das komplette Bad sehe zwar hübsch aus, sei aber total verrottet. Ihm solle man mehr Glauben schenken als Wolfgang Kling, der sich als Statiker seit Jahren um den baulichen Zustand des Wellenbads kümmert. Ob die von Kling genannten Kosten von 2,5 Millionen Euro tatsächlich für eine Sanierung reichten, könne er nicht beurteilen, sagt Sacher. Aber dass so gar nicht konstruktiv auf Klings Vorschläge eingegangen werde, wertet der BfP-Stadtrat als Machtdemonstration der Stadtwerke, die für das Wellenbad zuständig sind.

Für Donnerstag, 23. März, ist eine Besichtigung des Wellenbads geplant. Die BfP hatte darum Anfang März ersucht - und keine Antwort erhalten. Nun hat sich auch die CSU um einen Termin bemüht. Sacher betont, es wäre schön, wenn dieser Rundgang nicht nur für Stadträte und Stadtwerke-Verwaltungsräte offen stünde, sondern auch für Kling und zwei weitere Ingenieure, die das Wellenbad als Fachplaner von früher gut kennen. Ferner hadern die BfP damit, dass die Stadtwerke nicht von ihrem Plan abweichen, ein neues Familienbad ohne Außenbecken, Rutsche und Sauna für zwölf Millionen Euro zu errichten. Die Penzberger möchten in ihrem Hallenbad auch Spaß haben, sagt Sacher. Das hätte das Ergebnis der Internet-Umfrage der BfP gezeigt.

Indes werben die Stadtwerke für ihr Neubau-Projekt mit Plakaten. Ein Flyer liegt zudem öffentlich aus - lange bevor Kling die Unterschriften für das Bürgerbegehren im Rathaus abgegeben hatte. In diesem listen die Stadtwerke aus ihrer Sicht das Für und Wider eines Neubaus und einer Sanierung auf. Der Flyer hat die CSU auf den Plan gerufen. Sie möchte die darin getroffenen Aussagen verifiziert haben und stellt in einem offenen Brief ihrerseits sechs Fragen. Auf eine Antwort hofft die Fraktion noch rechtzeitig vor der Stadtratssitzung.

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