Penzberg:Eigene Räume für die Penzberger Musikschule

Musikschule Penzberg

Leiter Johannes Meyer vor einem Plakat, das eine "neue Heimat" für die Musikschule fordert.

(Foto: Vecchiato/oh)

Der Umzug ins Dachgeschoss der Mittelschule ist aber noch keine Dauerlösung. Womöglich wird das frühere Kino umgebaut

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Die Musikschule Penzberg soll eigene Räume bekommen. Zwar nicht in einem eigenen Neubau, aber zumindest vorübergehend im Dachgeschoss der Bürgermeister-Prandl-Mittelschule an der Südstraße. Auch das Büro soll umziehen und zwar in die Rathauspassage. Vorausgesetzt, der Asylhelferkreis stimmt zu, dass die bisherige Begegnungsstätte für Flüchtlinge dort nicht mehr gebraucht wird. Somit könnte kurzfristig die Raumnot der Musikschule behoben werden. Langfristig, dafür sprach sich der Hauptausschuss des Stadtrats aus, soll der Musikschule ein neues Domizil im ehemaligen Metropol-Kino geschaffen werden.

Die Asylkoordinatorin Ruth Brichmann will ihr Arbeitsverhältnis zum 30. Juni dieses Jahres beenden. Zudem wird es bei der neuen Asylunterkunft an der Nonnenwaldstraße Räume für Treffen und Veranstaltungen zwischen Ehrenamtlichen und Flüchtlingen geben. Deshalb schlage die Stadt vor, die 180 Quadratmeter in der Rathauspassage anderweitig zu nutzen, sagte Ordnungsamtsleiter Peter Holzmann im Ausschuss. Die Deutschkurse für die Asylbewerber könnten in den Räumen der VHS stattfinden. Sollte der Helferkreis einverstanden sein könnte die Musikschulverwaltung an diesen zentralen Ort umziehen. In den Häusern an der Nonnenwaldstraße wird es Wlan geben, sodass die Flüchtlinge dafür nicht mehr in die Innenstadt kommen müssten. Der Umzug hätte den positiven Nebeneffekt, dass der Arbeiterwohlfahrt die frei werdenden Räume am Josef-Boos-Platz für die Einrichtung neuer Kindergartengruppen zur Verfügung stehen würden.

Was der Musikschule fehlt, sind ein Proben- und Konzertraum sowie vier weitere Unterrichtsräume. Bislang nutzt die Musikschule bereits Klassenzimmer, Aula und anderes an der Südschule für den Unterricht ihrer 780 Schüler. Aber diese Räume gehören der Musikschule nicht, was ein ständiges Auf- und Abbauen von Instrumenten und Stühlen zur Folge hat. Man möchte seine Sachen einfach mal stehen lassen können, sagte Musikschulleiter Johannes Meyer. Aus diesem Grund sei Kerstin Engels (Grüne) Vorschlag, dass die Stadt der Musikschule einen großen Raum mit permanenter Bestuhlung und Platz für ein Klavier zur Verfügung stellen könnte, zwar eine Verbesserung, aber noch nicht die Lösung der Raumprobleme. Denn die genutzten Klassenzimmer stünden der Musikschule nicht zur Verfügung, wenn etwa sogenannte Lernzielkontrollgespräche stattfänden, die im Übrigen sehr kurzfristig anberaumt würden. Sowohl Bau- als auch Hauptausschuss haben sich ein Bild der Räume in den Schulen und im ungenutzten früheren Metropol-Kino gemacht. Auch wenn die Schulleitung der Mittelschule in einem Schreiben an die Stadt beklagt, Räume abtreten zu müssen, will Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) dies möglich machen. Denn die Schülerzahlen sprechen eine deutliche Sprache: An der Mittelschule gab es im Jahr 2000 noch 302 Schüler, nun sind es 230; an der Prandl-Grundschule sank die Schülerzahl von 452 auf 366; an der Grundschule Birkenstraße von 302 auf 230. "Platz ist also da", sagte Zehetner. Unterm Dach störe der Musikunterricht den Schulbetrieb nicht. Mit der Schulleitung sollen Gespräche geführt werden.

Weil das Dachgeschoss der Mittelschule keine dauerhafte Lösung ist, sollte etwa eine Ganztagsschule an der Südstraße genehmigt werden, kommen die alten Pläne für das Metropol-Kino zu neuen Ehren. Die Varianten reichen von einem kleinen Umbau, damit der Saal für Konzerte und Proben nutzbar ist, über eine größere Sanierung bis zum Abriss und Neubau. Der war 2008 mit 4,3 Millionen Euro veranschlagt worden.

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