Ortshauptversammlung:Auf Kosten der Landwirte

Dietramszells CSU-Vorsitzender rechnet mit Volksbegehren ab

Von Nils Hannes Klotz, Dietramszell

Das Volksbegehren "Rettet die Bienen" hat den Vorsitzenden der Dietramszeller CSU in mancher Hinsicht erschrocken. Das jedenfalls erklärte Michael Häsch jüngst während der Ortshauptversammlung im Gasthaus Peiß. Weniger das Ziel habe ihn dabei erschreckt, sondern vielmehr der Punkt, dass der Erfolg des Volksbegehrens einseitig auf Kosten der Landwirtschaft gegangen sei. "Wo sollen die Nahrungsmittel herkommen?", fragte Häsch. Das Problem des Artenschwunds und des Klimawandels betreffe jeden. Jeder Mensch benötige durch seine Anwesenheit auf dieser Welt Lebensraum, Wohnraum, Infrastruktur und einen Arbeitsplatz. Man könne dieses Problem nicht einer Berufsgruppe in die Schuhe schieben, warnte er. Wenn das Volksbegehren ein Gesetz werde, würde man die Probleme in andere Länder verlagern. Man müsse dann mehr Nahrungsmittel importieren als bisher, so Häsch. Es müsse eine Lösung gefunden werden, die beides vereinbare: den Erhalt der Natur und eine vernünftige Nahrungsmittelproduktion.

In seinem Arbeitsbericht informierte Häsch die Anwesenden über die Ereignisse der vergangenen Monate. Im vergangenen Dreivierteljahr habe es bei der Dietramszeller CSU drei Austritte und erstmals keine neuen Eintritte gegeben. In Zukunft werde man auch die Struktur im Kreisverband etwas überdenken müssen, sagte er. Die Zusammenarbeit der Ortsverbände untereinander müsse verbessert werden. Häsch kam auch auf kommunalpolitische Themen zu sprechen. Die Schulsanierung mache Probleme: Durch die gute Auftragslage im Bausektor erhalte man bisher zu wenig Angebote. Das Hallenbad in Ascholding habe man für den öffentlichen Badeverkehr schließen müssen. Häsch hofft jedoch, dass der Bau des interkommunalen Hallenbades in Geretsried im kommenden Jahr abgeschlossen wird. Vorwärts gehe es indes bei der Dorferneuerung. Der Straßenabschnitt zwischen Schönegg bis zum Kloster in Dietramszell soll noch heuer saniert werden, stellte Häsch in Aussicht. Außerdem verwies er auf den Neubau des Kindergartens in Ascholding und die Erweiterung des Kindergartens in Linden. Auch in Sachen Breitbandversorgung erhoffe er sich Fortschritte. Der Gemeinde stünden für alle Investitionen rund fünf Millionen Euro Rücklagen zur Verfügung.

Als Gastredner begrüßten die Christsozialen Bernd Posselt, langjähriger Europaabgeordneter und Vorsitzender der Pan Europa Union. In Hinblick auf die bevorstehende Europawahl zeigte dieser sich optimistisch. Eine Europäische Union sei wichtig, um die Interessen als Einheit vertreten zu können. Denn die Einzelstaaten seien zu klein, um die Weltprobleme zu lösen.

Bei den turnusgemäßen Neuwahlen des Vorstandes wurden sowohl der Vorsitzende Häsch als auch seine Stellvertreter Ernst Ausfelder und Uschi Disl mit großer Mehrheit wiedergewählt. Schatzmeister wurde Florian Heuschneider, Schriftführerin Beatrice Staats. Ihr Mann Teja Staats übernimmt fortan das neu geschaffene Amt des Social-Media-Beauftragten.

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