Nahverkehr in Kochel:Neue Buslinie in Wohngebiet

Nahverkehr in Kochel: Vom Bahnhof Kochel aus sollen die Busse der RVO-Linie 9608 an den Wochenenden im Sommer im Halbstundentakt hinauf zum Walchensee und zurück fahren.

Vom Bahnhof Kochel aus sollen die Busse der RVO-Linie 9608 an den Wochenenden im Sommer im Halbstundentakt hinauf zum Walchensee und zurück fahren.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Siedlung Alte Straße/am Sonnenstein soll besser an den ÖPNV angebunden werden. Der Gemeinderat stimmt diesem Vorschlag der CSU-Fraktion zu. Gespräche mit dem RVO laufen bereits.

Von Petra Schneider, Kochel am See

Die Siedlung im Bereich Alte Straße/Am Sonnenstein soll besser an den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) angebunden werden. Vor allem Ältere oder Menschen ohne Führerschein müssen bislang etwa eineinhalb Kilometer zu Fuß gehen, ehe sie eine Bushaltestelle, den Bahnhof Kochel oder Einkaufsmöglichkeiten erreichen können. Das soll sich nun ändern: Die CSU-Fraktion hat einen Antrag eingereicht, wonach in Absprache mit dem RVO eine Anbindung der Siedlung Am Sonnenstein hergestellt werden soll. In einer einjährigen Testphase könnte geprüft werden, ob und zu welchen Fahrzeiten eine Verbindung sinnvoll sei. Während der Testphase solle auf die Errichtung von festen Haltestellen zunächst verzichtet werden; für die Gemeinde würden deshalb kaum Kosten entstehen. Der Gemeinderat folgte den Argumenten der CSU-Fraktion und billigte den Antrag in der jüngsten Sitzung einstimmig. Auch der RVO habe bereits Zustimmung signalisiert, hieß es.

Der Bereich Am Sonnenstein sei ein sehr stark bewohntes Gebiet, schreibt die CSU-Fraktion. "Ziel sollte es sein, dass möglichst viele Bürger/innen attraktiv auf den ÖPNV zugreifen können, um einerseits eine Mobilität möglichst vieler zu gewährleisten und um eine Alternative zum Auto zu bieten." Nach Ansicht der CSU-Fraktion könnte eine Buslinie vom Kochler Bahnhof über die Kalmbachstraße - Alte Straße - Am Sonnenstein und zurück über Am Lainbach - Herrenkreuth - Alte Straße - Kalmbachstraße das Gebiet erschließen. Wünschenswert wären Fahrten frühmorgens, mittags und am späteren Nachmittag. Fahrtzeiten und die Lage von Haltestellen müssten im Detail mit dem RVO besprochen werden. Wichtig sei, dass solche innerörtlichen Linien mit dem Nahverkehrsplan abgestimmt würden, erklärte CSU-Gemeinderat Florian Lantenhammer, um singuläre "Insellösungen" zu vermeiden, die nicht kompatibel, wenig attraktiv für die Fahrgäste und zudem teuer wären.

Wie Bürgermeister Thomas Holz (CSU) erklärte, habe es bereits Gespräche mit dem RVO gegeben. Der Vorschlag sei "positiv aufgenommen worden". Anhand der verkauften Tickets könne man nach der einjährigen Testphase leicht den tatsächlichen Bedarf evaluieren. "Der RVO könnte sich das vorstellen", sagte Holz. Man sei in "engen Gesprächen". Insgesamt ist die Flächengemeinde Kochel am See nach Ansicht der CSU gut an das ÖPNV-Netz Richtung Garmisch-Partenkirchen, Murnau, Bad Tölz und Penzberg angebunden sowie mit der Kochelseebahn Richtung Tutzing. Zu diesem Ergebnis sei man bei der Diskussion über den neuen Nahverkehrsplan des Landkreises gekommen. "Im Auge behalten" will die CSU allerdings den Ortsteil Altjoch: Wegen der geringen Bewohnerzahl sei auf der Linie 9608 dort nur die Haltestelle an der Abzweigung der B 11 vorgesehen.

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