Nordlandkreis: Hallenbad-Diskussion:Tage der Entscheidung

Eine Entscheidung naht: Wolfratshausen und Eurasburg stimmen über eine Beteiligung am interkommunalen Hallenbad ab. Ascholding kämpft weiter für einen Neubau.

Matthias Köpf

Die Debatte über ein gemeinsames Hallenbad für den Nordlandkreis in Geretsried steuert auf eine Vorentscheidung zu: Der Wolfratshauser Stadtrat und der Eurasburger Gemeinderat befinden an diesem Dienstag darüber, ob sie sich an weiteren Planungen für ein solches Bad beteiligen und dazu Mitglieder in eine Arbeitsgruppe entsenden wollen. Zwei Tage später wird es in Ascholding bei einem Informationsabend über die Zukunft des dortigen Bades gehen. Dessen Förderverein hat sich von der Sanierung abgewandt und dringt nun auf einen Neubau.

Nordlandkreis: Hallenbad-Diskussion: Der Föderverein kämpft für einen Neubau des Ascholdinger Hallenbads. Nur dafür könne es die nötigen Zuschüsse geben, betont Vorsitzender Hannes Helfer in einem offenen Brief an die Räte und Bürgermeister des Nordlandkreises.

Der Föderverein kämpft für einen Neubau des Ascholdinger Hallenbads. Nur dafür könne es die nötigen Zuschüsse geben, betont Vorsitzender Hannes Helfer in einem offenen Brief an die Räte und Bürgermeister des Nordlandkreises.

Der Vorsitzende des Fördervereins, Hannes Helfer, hatte sich lange gegen die Auskunft der Regierung von Oberbayern gesträubt, dass es für eine Sanierung des Ascholdinger Bads keine Zuschüsse geben werde. Dies sei jedoch inzwischen klar, schreibt Helfer nun in einem offenen Brief an die Räte und Bürgermeister des Nordlandkreises.

Für einen Neubau könne es die nötigen Zuschüsse aber geben, betont er und schlägt dafür ein Bad nach dem Baukasten-System eines nordrhein-westfälischen Planungsbüros vor. Dieses gebe es in der Basis-Variante mit vier 25-Meter-Bahnen und einem Kinderplanschbecken schon für drei Millionen Euro, schreibt Helfer. Da die Erschließung vorhanden ist, kämen in Ascholding nur die Abbruchkosten hinzu.

Ein Neubau dort neben dem bereits beschlossenen neuen Hallenbad in Geretsried hätte aus Helfers Sicht den Vorteil, dass sich die unterschiedlichen Nutzen weniger in die Quere kämen als in einem grob auf zehn Millionen Euro geschätzten größeren Geretsrieder Bad, wie es Landrat Josef Niedermaier (FW) vorgeschlagen hat. So könnten aus Helfers Sicht in dem einen Bad Sportler oder Wasserretter ungestört üben, während es in dem anderen einen öffentlichen Badebetrieb gäbe.

Über einen günstigen Neubau sei schon lange vor diesem Vorschlag diskutiert worden, sagt dazu die Dietramszeller Bürgermeisterin Leni Gröbmaier. Klar sei dabei nach wie vor, dass es einen Neubau nur dann geben könne, wenn sich mindestens die Stadt Wolfratshausen und am besten auch die Gemeinde Egling daran beteiligen.

Ihre dortigen Kollegen hat Gröbmaier brieflich um entsprechende Signale gebeten, damit sie bei der Informationsveranstaltung am Donnerstag um 19.30 Uhr beim Holzwirt in Ascholding sagen kann, ob es dort in Zukunft überhaupt noch ein Bad geben kann. Die endgültige Entscheidung soll fünf Tage später im Gemeinderat fallen.

Gröbmaier selbst unterstützt den Vorschlag des Landrats für ein gemeinsames größeres Bad in Geretsried. Die alles entscheidende Wolfratshauser Antwort für beide Optionen erhofft sie sich von der dortigen Ratssitzung heute um 18 Uhr. Dem entsprechenden Tagesordnungspunkt hat Bürgermeister Helmut Forster den Untertitel "Grundsatzentscheidung über eine Finanzierungsbeteiligung" gegeben.

Forster und seine Bürgervereinigung verlangten wie die Wolfratshauser CSU bisher zunächst "belastbare Zahlen", ehe der Stadtrat eine Entscheidung für oder gegen eine gemeinsames Bad fällen könne. Einzig die SPD plädierte für den Vorschlag des Landrats, zunächst in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe Pläne zu erstellen, auf deren Grundlage dann die verlangten Zahlen genannt werden könnten. Auf dieses Vorgehen hat sich bereits der Münsinger Gemeinderat verständigt, die Entscheidungen in Icking, Egling und Königsdorf stehen noch aus.

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