Tölzer Verkehrspolitik:Tempo 30 und Piktogramme

Tölzer Verkehrspolitik: In der schmalen Nockhergasse geht es für Autofahrer, Radler und Passanten oftmals eng zu. Nun gilt dort Tempo 30.

In der schmalen Nockhergasse geht es für Autofahrer, Radler und Passanten oftmals eng zu. Nun gilt dort Tempo 30.

(Foto: Manfred Neubauer)

Die Stadt Bad Tölz will die Sicherheit für Radfahrende in der Nockhergasse verbessern.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Einen Schutzstreifen für Radfahrende wird es in der schmalen Nockhergasse im Tölzer Stadtzentrum nicht geben, dafür gilt nun aber Tempo 30, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Dies teilte Bürgermeister Ingo Mehner (CSU) in der jüngsten Sitzung des Stadtrats mit. Diese Geschwindigkeitsbegrenzung ist rundherum eh schon vorgeschrieben: in der Säggasse, der Fröhlichgasse, der Rathausgasse und dem Maierbräugasteig. Dies sei zwar bloß "ein kleiner Baustein", um die Situation für die Radler in der Einbahnstraße zwischen der Kreuzung Hindenburgstraße und der Isarbrücke zu verbessern, räumte Mehner ein. Dennoch sei dieser Schritt "zusammen mit anderen Regelungen, die die Stadt noch veranlassen wird, eine spürbare Verbesserung für alle, die in Bad Tölz gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind".

Ein farblich markierter Schutzstreifen, eine Passage durchs Irlbeck-Haus und Tempo 30: Dies hatten die Tölzer Grünen im Dezember vorigen Jahres im Stadtrat gefordert, waren damit jedoch mit neun zu elf Stimmen knapp gescheitert. Der Grund: Für einen Schutzstreifen reiche der Platz in der Nockhergasse nicht aus; es sei denn, 17 Parkplätze und zwei Lkw-Ladezonen fielen weg. Diese Stellflächen seien allerdings für den Einzelhandel in der Innenstadt wichtig, erklärte die Mehrheit des Stadtrats und lehnte die Vorschläge der Grünen ab. Zumindest Tempo 30 wurde nun doch angeordnet. Die Schilder sind bereits installiert.

Neue Verkehrszeichen mit der Kennnummer 277.1, mit dem das Überholen einspuriger Fahrzeuge verboten wird, darf die Stadt hingegen nicht aufstellen. Das Landratsamt als zuständige Fachaufsichtsbehörde habe deutlich gemacht, dass dieses Schild nur dort stehen dürfe, wo es zwingend erforderlich sei, berichtete Bürgermeister Mehner. Für die Nockhergasse gilt dies nicht. Der Grund: Wegen der engen Fahrbahn besteht dort faktisch schon ein Überholverbot, weil der vorgeschriebene Mindestabstand von 1,5 Metern zum Fahrradfahrer nicht eingehalten werden kann. Und ein Doppelverbot wäre rechtswidrig, so Mehner.

Damit will es die Stadt aber nicht bewenden lassen. Um die Autofahrer für den Radverkehr in der Nockhergasse zu sensibilisieren, sollen Piktogrammketten auf den Straßenbelag aufgetragen werden. Solche Fahrradsymbole sind in Fachkreisen umstritten und bislang auch nicht in der Straßenverkehrsordnung verankert. Sie haben also keinerlei rechtliche Wirkung. In der Nockhergasse sollen sie dem Bürgermeister zufolge aber "dem Lückenschluss auf der Ost-West-Achse" dienen. Nach einem Jahr werde die Verkehrskommission des Stadtrats evaluieren, wie wirksam die Piktogramme gewesen seien. "Weitere Verbesserungen auf dieser Route werden folgen, wenn die geplanten Kreisverkehre an der Hindenburgstraße und an der Isarbrücke umgesetzt sind", sagte Mehner.

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