Süddeutsche Zeitung

Niederschwellige Hilfe:Neues Einsatzgebiet für Familienpaten

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Im südlichen Landkreis treten sieben Gemeinden auf einmal dem Hilfsnetzwerk bei

Sie helfen beim Wickeln, fahren den Sohn mal zum Fußballtraining, erledigen Behördengänge oder bieten auch nur mal eine Schulter zum Anlehnen, wenn es im Alltag wieder einmal zu viel wird: Familienpaten unterstützen Eltern auf vielfältige Weise. Vor allem in besonderen Stressmomenten, zum Beispiel wenn die Mama krankheitsbedingt ausfällt oder eine Trennung die Atmosphäre daheim belastet, springen die Familienpaten kostenlos als Begleitpersonen ein.

Die Familienpaten wurden 2011 in Bayern eingeführt. Seitdem wächst das Netzwerk zusehend. So wurde schon drei Jahre nach Gründung des Projekts auch in Wolfratshausen ein Angebot mit ehrenamtlichen Helfern bereitgestellt. Der Wolfratshauser Kinder- und Jugendförderverein organisiert seitdem Unterstützung, wenn in einer Familie die Belastung mal wieder überhand nimmt. 2017 wurde das Projekt dann auf den gesamten "Sozialraum Nord" ausgeweitet: Seitdem kann man auch in den Gemeinden Egling, Icking, Münsing und Eurasburg die sogenannten Familienpaten anfordern.

In den südlichen Landkreis war das Netzwerk bislang noch nicht vorgedrungen. Seit Montagnachmittag sieht das nun jedoch anders aus. Als neue Standorte kommen nun Greiling, Gaißach, Lenggries, Reichersbeuern, Sachsenkam, Jachenau und Wackersberg hinzu - insgesamt sieben Neuzugänge. Vertreter der einzelnen Gemeinden unterzeichneten im Landratsamt nun den Beitritt zum Netz der Familienpaten.

Das Netzwerk Familienpaten Bayern wird vom bayerischen Staatsministerium für Familien, Arbeit und Soziales gefördert. Die Familienpaten versuchen den Familien bei ihren Einsätzen auch immer auch gleich einen Weg aufzuzeigen, wie sie den Stress reduzieren. Es soll also eine Hilfe zur Selbsthilfe sein. In ganz Bayern konnten seit Gründung des Netzwerks auf diese Weise bereits 500 Familien und rund 1300 Kinder erreicht werden.

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Quelle:
SZ vom 10.12.2019 / zif
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