Nicht nur B11 gesperrt:Alles dicht im Isartal

Nicht nur B11 gesperrt: Die Brücke an der Alpenblickstraße wurde neu gebaut. Nun müssen die Oberleitungen angepasst werden.

Die Brücke an der Alpenblickstraße wurde neu gebaut. Nun müssen die Oberleitungen angepasst werden.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Schäftlarner Gemeinderat fordert Verschiebung der Gleisarbeiten - die Bahn lehnt ab

Von Benjamin Engel, Schäftlarn/Icking

Für die Isartal-Anwohner zwischen Pullach und Icking wird es in den Sommerferien noch schwerer, in Nord-Süd-Richtung voranzukommen. Schon bisher sind die Autofahrer wegen der Sperrung der Bundesstraße 11 in Hohenschäftlarn zu weiten Umwegen gezwungen. Zusätzlich erneuert die Deutsche Bahn in der Zeit vom 19. August bis 12. September die Gleise zwischen Ebenhausen und Icking. Die S 7 fährt dann nicht mehr bis nach Wolfratshausen, die Fahrgäste müssen Ersatzbusse nutzen, nachts aus Richtung München schon von Baierbrunn aus. Dagegen protestieren unter anderem die Schäftlarner Gemeinderäte.

Sie fühlen sich durch beide Baumaßnahmen zu stark belastet und fordern die Deutsche Bahn auf, die Gleisarbeiten um ein Jahr zu verschieben. Sie haben am Mittwoch einem entsprechenden Antrag von SPD-Gemeinderat Hans-Jürgen Heinrich befürwortet. Bahn-Pressesprecher Bernd Honerkamp erklärt, die Maßnahmen zur Gleiserneuerung könnten nicht verschoben werden. Sie seien lange im Voraus geplant. Die notwendigen Baumaschinen stünden nur in diesem Zeitraum bereit. Tagsüber verkehre die S 7 bis Ebenhausen. In den Nächten könne sie aber aus Richtung München nur bis Baierbrunn fahren. Und letzteres habe indirekt die Gemeinde Schäftlarn verursacht. Die habe eine neue Brücke an der Alpenblickstraße über die Bahngleise zwischen Ebenhausen und Icking errichtet. Laut Honerkamp müssten deswegen nun die Oberleitung angepasst und dafür neue Masten errichtet werden. Dazu sei es erforderlich, den Strom abzustellen, wovon eben auch der Gleisabschnitt bis Hohenschäftlarn betroffen sei. Deshalb fahren die Ersatzbusse in den Nächten auch durch die Straßenbaustelle an der B 11, die für alle anderen Fahrzeuglenker weiterhin gesperrt ist. Genau darauf reagieren die Schäftlarner Räte und Anwohner verständnislos. Aus ihrer Sicht gehen die Arbeiten an der Bundesstraße ohnehin langsamer als möglich voran.

Deshalb forderte Ulrike Prölß (CSU) die Gemeinde auf, vom Staatlichen Bauamt einen Zeitplan zum Stand der Arbeiten an der B 11 zu verlangen. Als Anliegerin sei sie selbst betroffen, sie habe den Eindruck, dass die Arbeiten nur schleppend vorangingen. Gerade an Freitagen geschehe oft nichts. Gerüchten nach werde die Vollsperrung der B 11 bis Januar andauern - geplant ist, die Arbeiten im November abzuschließen. Damit griff Prölß die Kritik von Michael Geisenhofer auf. Der Hohenschäftlarner Anwohner hatte in der Aktuellen Stunde moniert, dass aus seiner Sicht an der B 11 schneller und intensiver gearbeitet werden könnte. Allein an Freitagen könnte seiner Ansicht nach um 20 Prozent mehr gearbeitet werden, was die Bauzeit verkürzen und Kosten sparen würde. Für Ulrich Stuke (Grüne) sind die gleichzeitigen Baumaßnahmen an der S 7 und der Bundesstraße eine Katastrophe. Er argumentierte, eigentlich müsse erst die Straßenbaustelle abgeschlossen werden, ehe die Bahn aktiv werden könne.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: