Neuanfang zum Jahresabschluss:Aufbruchstimmung in Penzberg

Der Stadtrat tagt im neuen Sitzungssaal und verabschiedet einstimmig ein grünes Konzept zur Gestaltung des Stadtplatzes.

Felicitas Amler

Ein Neubeginn zum Jahresabschluss: Der Penzberger Stadtrat hat am Mittwochabend erstmals in seinem nagelneuen Sitzungssaal unterm Dach des wiederaufgebauten Rathauses getagt. Das Gebäude war im August 2009 durch einen Brand zerstört worden. Die Stadt hatte die Wiederherstellung zu einem Umbau genutzt - "eine richtige Entscheidung", wie Bürgermeister Hans Mummert (SPD) angesichts des großzügigen, hellen und mit modernster Technik ausgestatteten Saals im Obergeschoss sagte.

Zur Aufbruchstimmung passte auch die Entscheidung über das zentral Thema des Abends: Einstimmig beschloss der Stadtrat, den Stadtplatz zwischen Bahnhof- und Karlstraße nach dem Konzept der Architekten Wolfgang Zach und Gottfried und Anton Hansjakob neu gestalten zu lassen. Deren Entwurf war, wie berichtet, als Sieger aus einem Wettbewerb der Stadt hervorgegangen. Wesentliche Elemente sind ein Lindenhain, ein Brunnen, weitere Baumgruppen und reichlich Raum für Handel, Feste, Erholung, Spiel und Repräsentation.

Stadtbaumeister Justus Klement, der mit Lokalpolitikern und Fachleuten in der Jury gesessen hatte, erklärte am Mittwoch noch einmal jenen Aspekt des Entwurfs, der alle am meisten beeindruckt hatte: die Offenheit gegenüber den vorhandenen unschönen Bauten in Privateigentum am südlichen und südwestlichen Rand des Platzes. Die Geste zu diesen hin sei eine klare Aufforderung: "Da hoffen wir, dass sich auch was tut." Dies griff Michael Zöller (SPD) auf. Die Stadt müsse möglichst bald das Gespräch mit den Anliegern suchen, sagte er. Der Bürgermeister kündigte an, dies werde schon in den nächsten Tagen geschehen.

Roland Wagner (CSU), Nikolaus Lutz (Bürger für Penzberg) und Johannes Bauer (Grüne) würdigten die harmonische Zusammenarbeit in der Wettbewerbsjury. Er sei "froh, dass hier nicht alte Grabenkämpfe wieder aufgemacht wurden", sagte Bauer. Und erklärte, da er auch Vorstandsmitglied im Freundeskreis Heinrich Campendonk ist, die Ablehnung jenes Wettbewerbsbeitrags, der ein Campendonk-Museum vorsah: "Dieses Bauwerk ist zu dominant." Außerdem sei ein Museum nicht Teil des Budgets zur Stadtplatzgestaltung. Ein "sehr schönes Museum" könne er sich aber genau am südlichen Rand des Platzes vorstellen.

Bürgermeister Mummert fand, der einhellige Beschluss über den Stadtplatz sei "ein schönes Weihnachtsgeschenk" in der Jahresabschluss-Sitzung. In seinem Rückblick hob er die Festivitäten zu Penzbergs Namenstag und zu 100 Jahre Blauer Reiter hervor. Wichtig sei, dass nach fast zweijährigen Diskussionen die Zukunft des Krankenhauses gesichert sei, das von der Starnberger Klinik weitergeführt wird. Erfreulich nannte Mummert die finanzielle Lage der Stadt: Penzberg habe 2011 - wie in vielen Jahren zuvor - "trotz erheblicher Investitionen keine Kredite aufgenommen". Dass nun das alte Rathaus mit neuen Nutzungsmöglichkeiten wieder eröffnet werde, sei Zeichen der Identität einer Stadt, die sich seit vielen Jahren zu einem Dienstleistungszentrum für die Bürger entwickle.

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