Neues Wohngebiet:Es grünt so grün

Lesezeit: 2 min

Stadtrat diskutiert über Bepflanzung des Edeka-Areals

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Und so können sich die Penzberger Grünen nicht mit den Plänen für das neue Wohngebiet auf dem Edeka-Areal in Penzberg anfreunden. Zumindest meldete sich Stadtrat John-Christian Eilert kürzlich zu Wort, denn es gebe schon auch "kritische Töne" zu dem Entwurf. Der zentrale Platz im neuen Viertel etwa sei ihm doch "viel zu grau". Trotz der Einwände beschloss der Stadtrat am Ende einstimmig, den Bebauungsplan "Edeka-Areal" öffentlich auszulegen.

Als vor Kurzem das neue Architekten-Team seine Ideen und Vorstellungen für das Wohngebiet zwischen Henlestraße, Grube und Zibetholzweg vorstellte, zeigten sich die Stadträte angetan vom vielen Grün, das das gesamte Areal durchziehen und auflockern soll. In der Mitte planen die Architekten einen zentralen öffentlichen Platz mit Bäumen, Staudenbeeten und etlichen Sitzgelegenheiten. Das sei ihm zu wenig Bepflanzung, bemängelte jedoch Eilert, der noch weitere Kritikpunkte in petto hatte. Als unglücklich bezeichnete er die öffentliche Nord-Süd-Verbindung durch das Wohnquartier. Denn der Weg münde direkt auf den Parkplatz des Einzelhandelsbereichs im nördlichen Teil des Areals. Radfahrer und Fußgänger würden so unnötig Gefahren durch den Verkehr auf dem Supermarktparkplatz ausgesetzt. Auch verstehe er nicht, warum die Stellplätze für die Mitarbeiter der Märkte oberirdisch angelegt würden. Eilert schlug dafür eine Tiefgarage vor.

Mitarbeiter-Stellplätze in Tiefgaragen seien ungewöhnlich, erwiderte indes Stadtbaumeister Justus Klement. Das sei eine Kosten-Nutzen-Frage. Die momentane Wegesituation sei mit den Fachplanern thematisiert worden. Sie werde überarbeitet. Den zentralen Platz verteidigte Klement. Die Fläche sei "schon sehr grün". Man müsse berücksichtigen, dass sich darunter die Tiefgarage für das Wohngebiet befinde. Man könne demnach keine 300-jährigen Eichen dort pflanzen.

Bauchschmerzen hat auch Martin Janner (Penzberg Miteinander) wegen der Stellplätze für die Einkaufsmärkte. Sie lägen exponiert, Kunden würden lieber im Schatten und Trockenen parken. Janner schlug vor, die Märkte wie folgt aufzubauen: im Erdgeschoss Parkplätze, im ersten Stock Einkaufsflächen und auf dem Dach dann eine Kinderbetreuungseinrichtung, wie sie sich die Stadt im Viertel wünscht. Der Stadtrat schlug vor, das Baurecht für das Edeka-Areal zu erhöhen.

Klement widersprach. Er hielt dieses Vorgehen für zu vorschnell. Man könne nicht generell das Bauvolumen erhöhen nur wegen einer Kindertagesstätte. Die ohnehin schon großen Gebäude für Einzelhandel würden seiner Ansicht nach zu massiv - kein schöner Anblick vom benachbarten Freizeitgelände Berghalde aus, so Klement. Der Stadtrat solle erst einmal abwarten, wie viele Plätze die Kindertagesstätte haben müsse, und ob der Standort überhaupt richtig sei. Hardi Lenk (SPD) möchte die Dachflächen der Supermärkte begrünen. "Das war immer so vorgesehen", sagte Klement.

© SZ vom 01.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: