Neue Möbelhäuser:Alles außer Altstadtsortimente

Konzernvertreter des österreichischen Möbelriesen XXXLutz hoffen auf Eröffnung der Wolfratshauser Filiale in diesem Jahr.

Von Claudia Koestler

In der XXXLutz-Filiale im Wolfratshauser Gewerbegebiet sollen Kunden zwar künftig ein sogenanntes Vollsortiment vorfinden, doch keine Waren, die in Konkurrenz zu den Angeboten der Altstadtgeschäfte stehen. "Die Debatte über das Randsortiment ist erledigt", erklärte am Mittwoch Volker Michels, Pressesprecher und Leiter der XXXLutz-Unternehmenskommunikation. Damit sicherte er zu, die in Wolfratshausen vorgeschriebene Sortimentsbeschränkung einzuhalten.

Vertreter des Möbelkonzerns hatten an diesem Tag zu einem Rundgang durch das ehemalige Möbel-Mahler-Gebäude eingeladen, um den Stand der Umbauten zu einem XXXLutz-Möbelhaus und einer Mömax-Filiale darzulegen. Ein Datum für die Eröffnung ließen sich Michels, Projektleiter Markus Gutsmiedl und der künftige Hausleiter Günter Rindt zwar noch nicht entlocken, immerhin aber eine vage Hoffnung: "Wenn wir uns etwas wünschen könnten, dann noch in diesem Jahr", sagte Michels.

Neue Möbelhäuser: Vom Glanz früherer Tage ist nicht viel übrig: Kabel baumeln von der Decke, Staub sammelt sich auf Beton.

Vom Glanz früherer Tage ist nicht viel übrig: Kabel baumeln von der Decke, Staub sammelt sich auf Beton.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Noch aber macht das Gebäude am Hans-Urmiller-Ring den Eindruck einer Ruine. Das Gras wuchert vor dem Eingang, der Schriftzug des Vorbesitzers prangt ausgebleicht an der Glasfront. Innen wirkt das entkernte Haus wie eine Tiefgarage vor dem Abriss: Betonstaub und Putzbrocken auf nacktem Estrich, von der teils offenen Decke baumeln die Kabel. Hie und da zeugt noch ein zurückgelassener Einkaufswagen davon, dass hier einst Kunden ihre Wohnträume verwirklichten. "Man sieht, es gibt viel zu tun", erklärte Gutsmiedl. Im hinteren Außenbereich hingegen sind die Arbeiten bereits seit Januar sichtbar. Dort wurde ein Lager abgerissen, und es entsteht in Kürze ein neues mit drei Etagen. Die Arbeiten im ehemaligen Mahler-Hauptgebäude beginnen laut Projektleiter in der kommenden Woche und werden den Konzern nach Angaben von Michels einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Für die rund 30 000 Quadratmeter Verkaufsfläche müssen rund 200 000 Meter Kabel verlegt werden, 16 Sattelschlepper mit Spanplatten werden anrollen und rund 100 Ladenbauer mehr als 600 sogenannte "Wohnkojen" bauen. Das Gebäude erhält eine neue, vorgesetzte Fassade aus einer Art Lochblech. Die Glasfront bleibt, der Schriftzug wird erst dann geändert, wenn die Fassade umgestaltet wird. Das Bedien-Restaurant wird verkleinert, rückt partiell ins ehemalige "Kinderland" und wird etwa 250 Plätze bieten. Das Kinderland bleibt in kleinerer Form. Im Frühjahr soll dann der Bau des Parkhauses neben dem McDonald's beginnen.

Mehr als 280 Arbeitsplätze sollen entstehen. Rund 120 Beschäftigte hat das Unternehmen bereits eingestellt, etwa 30 ehemalige Möbel-Mahler-Mitarbeiter werden übernommen. "Wir suchen also noch etwa 160 Mitarbeiter", sagte Rindt. Ungewiss ist indes, ob manche von ihnen Wohnraum gestellt bekommen können. Die ehemaligen Mitarbeiterwohnungen werden zwar saniert. Was jedoch danach damit passiert, dazu wollte sich der Projektleiter noch nicht äußern. Unklar ist auch, wie es mit dem einstigen kostenfreien Shuttle-Bus zum S-Bahnhof weitergeht. Im Moment tendiere XXXLutz zur Fortführung, "denn dass Kunden zu uns kommen, ist ja in unserem Sinne", sagte Michels.

Neue Möbelhäuser: Langsam kommt Bewegung in den Umbau des ehemaligen Möbel-Mahler-Gebäudes zu einer XXXLutz-Filiale: In der kommenden Woche beginnen die Arbeiten.

Langsam kommt Bewegung in den Umbau des ehemaligen Möbel-Mahler-Gebäudes zu einer XXXLutz-Filiale: In der kommenden Woche beginnen die Arbeiten.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Wirtschaftsreferent Helmut Forster (BVW) bewertete es am Mittwoch "positiv, dass etwas vorwärts geht". Allerdings mache er sich Sorgen ob des zunehmenden Verkehrs. Das Unternehmen mit seiner Anziehungskraft müsse deshalb im neuen Verkehrskonzept der Stadt Beachtung finden, sagte er. Michels betonte: "Wir wollen das Miteinander." Deshalb soll es künftig zum Baufortschritt weitere Ortstermine geben.

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