Neu berechnet:Einnahmen und Ausgaben sinken

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Geretsrieder Kämmerer muss am Haushalt nachbessern

Der Geretsrieder Haushalt wird nicht ganz so abschließen, wie von der Kämmerei berechnet: Einerseits kommen weniger Einnahmen herein als erwartet, andererseits muss die Stadt auch deutlich weniger ausgeben. Erhebliche Mindereinnahmen entstünden, weil sich die Verkaufsverhandlungen für das neue Gewerbegebiet in Gelting schwierig gestalteten, hieß es in der Stadtratssitzung am Dienstag. Das bedeute jedoch nicht, dass die Stadt ihre Grundstücke nicht loswerde, sagte Wirtschaftsförderin Annette Hilpert: Dass sich die Verhandlungen in die Länge zögen, liege eher an den langsam mahlenden Mühlen in den Führungsebenen von Konzernen, die Interesse angemeldet hätten. Große Firmen bräuchten für eine Entscheidung manchmal mehrere Monate, sagte Hilpert. Ein Drittel der Flächen sei bereits verkauft, etwas weniger als die Hälfte noch frei. Genauere Angaben wolle sie nicht machen - Grundstücksverkäufe seien eine sehr sensible Angelegenheit.

Bei den Investitionen werde es voraussichtlich zu größeren Abweichungen kommen, sagte Kämmerer Helge Balbiani. Vier Millionen Euro für eine Flüchtlingsunterkunft müsse die Stadt nicht ausgeben, außerdem war bereits mit Ausgaben in Höhe von zwei Millionen Euro für das Hallenbad gerechnet worden, die - wegen der aktuellen Verzögerungen - heuer wohl doch noch nicht gebraucht werden. Das heißt aber nicht unbedingt, dass die Stadt nun sechs Millionen Euro mehr zur Verfügung hätte, denn zugleich verzeichnet die Kämmerei Ausfälle an Einnahmen von über fünf Millionen Euro, auch durch die schleppenden Verhandlungen für das Gewerbegebiet.

Nach derzeitigem Stand wird die Kämmerei die Ermächtigung, einen Kredit über zwei Millionen Euro aufnehmen zu dürfen, nicht in Anspruch nehmen müssen. Diese Erlaubnis hatte ihr der Stadtrat bereits 2015 erteilt - für Notfälle. Zwingend notwendig sei ein Kredit derzeit jedoch nicht. Der Schuldenstand der Stadt reduziert sich bis Ende 2016 voraussichtlich auf 21,4 Millionen Euro. Wegen der ausbleibenden Investitionen wird die Stadt zudem weniger von ihren liquiden Mitteln benötigen, statt der geplanten 4,9 Millionen Euro werde sie nur 3,5 Millionen Euro entnehmen müssen.

© SZ vom 29.07.2016 / thek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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